Woodstock, Kapstadt
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Woodstock, Art, Gourmet Food



Woodstocks, 4km außerhalb der Innenstadt von Kapstadt, der älteste Vorort von Kapstadt ist heute großer  Anziehungspunkt  für die mit Graffiti geschmückten Straßen und Gassen und inspiriert Art-Künstler aus der ganzen Welt.
Auch ein gourmet-Erlebnis der anderen Art kann man hier finden, The Test Kitchen. Wer durchaus gerne einmal etwas Neues ausprobiert, ist hier richtig. Denn langweilig wird es bei der Vielfalt an kulinarischen Höhepunkten nicht. Touristen wird angeraten,  lange vor ihrer Ankunft in Kapstadt einen Tisch zu reservieren. Das wohl beste Restaurant Südafrikas überrascht mit landestypisch lässiger Art. 

Woodstock? Ja!  Noch vor einigen Jahren hätte wohl jeder Taxifahrer in Kapstadt entsetzt abgewinkt. Was könnte Touristen schon an dieser heruntergekommenen Vorstadt interessieren? Und wer würde - in einem für Drogenhandel und Straßenkriminalität berüchtigten Viertel - für ihre Sicherheit bürgen?
Im 19. Jahrhundert als Bade- und Erholungsort Papendorp gegründet, hatte das malerisch am Fuß des Tafelberges gelegene Woodstock später vor allem Glas- und Textilfabriken beherbergt. Als die Industrie Mitte der 70iger Jahre wegzog, ging es auch mit dem einstigen Arbeiterviertel und seiner Bewohnerschaft abwärts. Wer hier aufwuchs, konnte sich zwischen einer Karriere als Bettler, Drogendealer oder Einbrecher entscheiden, d.h. Gangs übernahmen! 
Zwar sollten Besucher - der nächtlichen Drogenszene wegen - am besten nur tagsüber durch die Gassen von Woodstock streifen. Dennoch hat sich das Image des armen, einst als No-go-Area geltenden Viertels gründlich verändert. Ja, beinahe in sein Gegenteil verkehrt: Vor der hübsch renovierten Backsteinfassade der "Biscuit Mill" buhlen informelle Parkplatzwächter darum, die Autos der Touristen und Wochenendausflügler für ein paar Münzen bewachen zu dürfen. Wer sich an den Bettlern und schwarzen Security Guards vorbei in das alte Fabrikgebäude hineinschiebt, der betritt eine Hipster-Welt, die mit der Realität ein paar Straßenzüge weiter kaum etwas zu tun hat: Kunstgalerien, Antiquitätenläden, Designerboutiquen, Kleinbrauereien und Biomärkte ziehen vor allem ein weißes, reiches Publikum an. In der Nachbarschaft locken pastellfarben gestrichene Coffeeshops und Deli-Restaurants. Und natürlich haben Künstler und Kreative längst die ehemaligen Industriebaracken als idealen Ort für ihre Studios entdeckt - Shabby Chic ist angesagt.

Woodstocks größter Anziehungspunkt ist die Straßenkunst. Wer nach Kapstadt kommt, um das weltberühmte Zeitz Museum of Contemporary Art Africa zu besuchen, der sollte sich auch einen halben Tag Zeit für die Künstler von Woodstock nehmen. 
Zwischen Albert Road und Victoria Road leuchten Wandmalereien von Häusern, Ruinen und Parkplatzmauern. Ein schwimmender Elefant vor der Kulisse des Tafelbergs. Schwarze Kinder mit wütend gereckten Fäusten, Häuser umrankende Pflanzen und ein Löwe, der einen Mann anspringt - zusammen eine große, sozial engagierte Bildergeschichte. Die Stilmittel könnten nicht unterschiedlicher sein: Hier abstrakte Schwarz-Weiß-Muster, dort 3-dimensionale Giraffen und Gorillas. Gemeinsam sind fast allen Künstlern die Anliegen: Umweltschutz, Menschenrechte, Widerstand gegen Rassismus und Ausgrenzung.

Ein Besuch lohnt sich!




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