Amsterdam zum Jahreswechsel – mehr als nur Grachten und Pannekoeken

Wer über den Jahreswechsel nach Amsterdam reist, der sollte sich auf viele Lichter, viele Menschen, viele Böller und viel Schönes einstellen.



Wer sich über den Jahreswechsel in Amsterdam aufhalten möchte, der befindet sich dort in zahlreicher Gesellschaft. Die Stadt an der Amstel scheint zu jeder Jahreszeit, so auch im Winter eine hohe Anziehungskraft auf Besucher aus aller Welt auszuüben. Verwunderlich ist das beispielsweise für Reisende aus Deutschland nicht, denn in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand ist man per Flugzeug, auf der Schiene oder mit dem Auto oder Bus in Amsterdam. Wer allerdings glaubt, den Böllern der Silvesternacht entfliehen zu können, der wird enttäuscht. Der nächste Morgen bringt es an den Tag- in den Niederlanden gehört heftiges "Ballern und Böllern" offensichtlich zum Jahresausklang.

Alles das, was es im Sommer zu bestaunen und zu besuchen gibt, finden Amsterdambesucherinnen und Amsterdambesucher im Winter natürlich auch vor. Museen, Grachten, das offenherzige Rotlichtviertel,süßlicher geruch, der aus  Coffeeshops strömt, Holzschuhe, leckeren Käse, gesellige Kneipen, gemütliche Cafés und Shoppingmöglichkeiten. Kleine, sehr individuelle Läden und große Marken, Frittenbuden, Hotdog und die Küche der Welt – Amsterdam ist bunt. Da es im Stadtzentrum sehr überschaubar ist, fällt eine Orientierung leicht. Viele Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß oder mittels der zahlreichen „Hop on - Hop off“ Busse und Boote zu erreichen.

Aber es gibt im Winter auch eine Besonderheit - das Amsterdamer Lichtfestival. Wenn es dunkel wird, dann erstrahlen in den Monaten Dezember und Januar Unmengen von Lichtern an Gebäuden, in Bäumen, an Brücken und machen aus Amsterdam eine geradezu magische Stadt.  Auf wunderbare Art und Weise sagt Amsterdam mit diversen Lichtinstallationen der winterlichen Dunkelheit den Kampf an. Nationale und internationale Künstler beteiligen sich mit Lichtinstallationen an dem Festival und präsentieren ihre Kunstwerke. Empfehlenswert ist es, nach Einbruch der Dunkelheit eine Fahrt mit einem der zahlreichen Grachtenbooten zu unternehmen. Man durchfährt illuminierte Brücken, erhascht vielleicht einen kurzen Blick in erleuchtete Fenster der prächtigen, farbig oder weiß angestrahlten Grachtenhäuser und genießt die Zeit an Bord.

Tagsüber laden zahlreiche Museen zum Besuch ein. Genannt seien hier, stellvertretend für die vielen anderen Museen, das Rijksmuseum und das Mocomuseum, die ich beide besuchte. Beide Museen befinden sich im Museumsquartier. Allerdings sollte man beachten, dass man im Mocomuseum die Karten mit einer festen Eintrittszeit erwirbt, aber so hat man die Gelegenheit, die Kunstwerke von Kusama, Os Gemeos, Warhol und Banksy in Ruhe zu betrachten. Der Besucher findet eine kleine, überschaubare Auswahl von Werken der genannten Künstler. Ein kostenloser Audio Guide bietet zahlreiche Informationen zu den Kunstwerken. Die „Villa Alsberg“ beherbergt seit 2016 das Museum und präsentiert Künstler der „Street Art“ und „Pop Art“.

Das Gebäude des Rijksmuseums kann man nicht verfehlen. Es thront geradezu am Museumsplein und beherbergt eine bedeutende Gemäldesammlung der Niederlande. Eines der bekanntesten Gemälde ist selbstverständlich Rembrandts „Nachtwache“. Aber daneben gibt es zahlreiche andere Gemälde, die Besucher anziehen. Empfehlenswert ist ein früher Besuch, denn die große Anzahl der Besucher führt teilweise zu Staus vor den Kunstwerken. Außerdem sollte man Zeit einplanen, denn es gibt wirklich viel zu bestaunen.

Wer vorab im Internet recherchiert, der findet Informationen zu Sparmöglichkeiten und Kombitickets, die das Reisebudget schonen. Angesichts der relativ hohen Amsterdamer Preise in Restaurants, Kneipen und Cafés und der Eintrittspreise lohnt es sich  mit Sicherheit.
Nicht nur für Kinder zu empfehlen, sind zwei weitere Attraktionen in Amsterdam: „Madame Tussauds“ und „Ripley´s Believe It or Not!“ Während man im Amsterdamer Wachsfigurenmuseum eine Auswahl von Promis aus allen Bereichen finden und sich als Model auf dem Laufsteg versuchen kann, bestaunt man in „Ripleys Believe It or Not!“ Kuriositäten aus aller Welt.  In beiden Museen bieten sich zahlreiche interaktive Möglichkeiten, die die Besuche kurzweilig werden lassen. Es herrscht großer Andrang- Geduld und Gelassenheit sind gefragt.
Wer jetzt noch immer nicht genug von Kultur und Geschichte hat, dem sei der Königliche Palast auf dem großen zentralen Platz der Altstadt, dem Damplatz, empfohlen. Das Schloss, das einst als Rathaus geschaffen wurde, beherbergt Kunstwerke von Rembrandt – Schülern und wirkt von außen wenig spektakulär.  Die Königsfamilie nutzt den Palast für Staatsempfänge und andere offizielle Veranstaltungen. Wie viele Amsterdamer Gebäude ist der Palast auf Pfählen gebaut. Sehr markant sind sowohl das riesige Standbild des Atlas mit der Weltkugel auf dem Dach des Palastes als auch der Balkon.

Fazit: Eine Amsterdamreise im Winter lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn das Wetter immer einen „Plan B“ erfordert. Die Stadt kein Billigreiseziel, zum Jahreswechsel voller Touristen, aber wunderschön und unbedingt wiederholt zu bereisen.



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