Chia Samen – Superfood oder nicht?
Derzeit kommt kaum ein Lebensmittel ohne Chia Samen aus. Sie sind im Brot zu finden oder im Müsli. Doch was steckt wirklich hinter diesen mexikanischen Samen?
Derzeit kommt kaum ein Lebensmittel ohne Chia Samen aus. Sie sind im Brot zu finden, im Müsli, werden als Joghurtbeigabe empfohlen oder zum Backen. Doch was steckt wirklich hinter diesen mexikanischen Samen? Sind sie ein neues Superfood oder nicht? Chia Samen sind klein und schwarz, fast unscheinbar. Sie sind Samen der Salbeipflanze Salvia hispanica und wurden bereits bei den Mayas sowie Azteken kultiviert. Chia bedeutet übersetzt „Kraft“ und galt bei den indigenen Völkern als das Nahrungsmittel, wenn sie auf Reisen waren. Dieses Pseudogetreide kam im 15. Jahrhundert mit den Spaniern nach Europa. In den letzten Jahren erleben die Samen einen Aufschwung als Superfood. Und durchaus bringen diese Samen einige Inhaltsstoffe mit, die eine positive Wirkung auf den Körper und das allgemeine Wohlbefinden haben.
Hohe Calciumkonzentration
In den Chia Samen findet sich die fünffache Menge an Calcium als wie in Milch. Calcium oder auch Kalzium ist ein wichtiges Mineral im menschlichen Körper. Es ist zum einen zu 99 Prozent in den Knochen und Zähnen gebunden, wo es für Festigkeit sowie Stabilität zuständig ist. Aber es ist auch wichtig für die Erregungsleitung an Muskeln und Nerven, spielt eine Rolle bei der Zellteilung und ist in die Aktivierung von Enzymen eingebunden. Daher sind Chia Samen ein guter Calciumlieferant. Die empfohlene Tagesdosis von 15 Gramm Chia Samen am Tag decken den Tagesbedarf an Calcium.
Weitere wertvolle Inhaltstoffe
Neben dem Calcium finden sich in den Samen weitere wertvolle Mineralien wie Eisen, Kupfer, Magnesium und Zink. Weiterhin enthält das Pseudogetreide Phenolsäuren, die als Antioxidantien die Zellen vor freien Radikalen schützen. In den Chia Samen finden sich mehr pflanzliche Eiweiße als in Weizen. Daher können sie auch ein wichtiger Eiweißlieferant sein. Da es sich um ein Pseudogetreide handelt, besitzt Chia kein Gluten und ist daher eine gute Ernährungsalternative zu Getreide und speziell für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ein Ersatz. Chia Samen nehmen unheimlich viel Wasser auf und quellen um ein vielfaches auf. Dadurch stellt sich schnell ein Sättigungsgefühl ein und die Verdauung wird angeregt. Da sie neutral im Geschmack sind, können die Samen jeglichen Lebensmitteln beigemischt werden. Durch ihre Linolensäure liefern sie zudem Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Superfood?
Doch wie sieht es denn nun mit der Eigenschaft als Superfood aus? Chia Samen bringen einiges an wertvollen Inhaltsstoffen mit. Im Eisengehalt übertreffen sie Spinat und mit ihrem Calcium auch die Milch. Dennoch muss gesagt werden, dass es noch keine ausreichenden Studien zu ihren gesundheitlichen Wirkungen gibt. Viel mehr gibt es Anzeichen, dass sie blutverdünnend wirken. Deshalb sollten Menschen, die an Blutgerinnungsstörungen oder niedrigen Blutdruck leiden oder blutverdünnende Medikamente einnehmen, erst Rücksprache bei ihrem Arzt halten, bevor sie Chia Samen in ihre Ernährung mit einbauen.
Es muss aber gar nicht in die Ferne geschweigt werden. Die gleichen Wirkungen auf die Verdauung hat der heimische Leinsamen. Chia Samen können eine Ergänzung in der Ernährung sein, es ist aber kein Muss.
