Das neue Johannesburg
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Johannesburg im trend / Maboneng, Arts on Main, Graffiti Tours


Südafrikas größte Stadt wird täglich neu erfunden. Und Kunst spielt dabei eine große Rolle. Während viele Südafrika-Touristen beim Wort "Johannesburg“ immer noch zuerst an Verbrechen und eine schnelle Weiterreise denken, entwickelt die Stadt eine mitreißende Energie in downtown Johannesburg. Bis zur Jahrtausendwende ein absolutes no go Gebiet.       



Spazierengehen oder Draufloslaufen ist so eine Sache in Johannesburg. Man muss sich auskennen. Natürlich sind hier Menschen zu Fuß unterwegs, aber selten sind sie das, um sich die Gegend anzusehen. Viele Straßen sind hier kilometerlang und auf Tempo angelegt. Gehwege, wenn vorhanden, sind voller Schlaglöcher und Fußgängerampeln funktionieren nur selten.  In Maboneng sind Wachmänner quasi Tag und Nacht zu finden. Inner city begleitete Graffiti Touren sind im trend. 



Arts on Main wurde im Januar 2011 ins Leben gerufen und hat sich zu einem führenden urbane Lebensmittel und Designmarkt etabliert.  Eine Oase mit Bäumen im Innenhof, unter denen man ein gutbelegtes Avocado- Sandwich oder einen Burger des Restaurants Canteen genießen kann. Das Viertel ist ein Drunter-und-Drüber aus buntem Treiben, Industrierelikten, bemalten Wänden und Außentreppen, an einer Ecke dient ein alter, türkisfarbener Lkw als Café, eine Ecke weiter ist in ausrangierten Containern ein Fahrradladen untergebracht.



Maboneng ist in der Entwicklung weit fortgeschritten und wächst von der Fox Street in Richtung Zentrum (downtown). Zu Beginn des Jahres 2017 wurde das "Hallmark House" eröffnet, ein luxussaniertes Hochhaus mit Wohnungen, Boutiquehotel, Dachpool, Mikrobrauerei, Coffeeshop und Läden.



Das Viertel ist in vielerlei Hinsicht eine Erfolgsgeschichte das mit Tempo am Wachsen ist. Johannesburg ist so frei, „du kannst hier machen, was immer Du willst“. Das macht die Stadt sehr spannend, hat aber auch eine Kehrseite: Du legst erstmal los, herausgefordert und vor die Probleme gestellt wirst du später.



Samstagvormittag in Maboneng.  Die umliegenden Parkplätze sind voll. Es ist Markttag, endlose Stände im Arts on Main verkaufen Kaffee, Säfte, Sushi, Biltong, Burger, Currys, Kuchen und vieles mehr. Am Nachmittag bis spät in den Abend hinein sieht man Menschen zu Salsa Rhythmen tanzen.



Das Gold in Johannesburg ist weg, Innovation und Kreativität haben die Stadt neu erfunden. Johannesburg’s Geschichte ist nur 130 Jahre alt, als in Witwatersrand eine der größten Goldadern der Welt entdeckt worden war. Sie liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von mehr als 1.700 Metern, weit und breit kein Ozean oder nennenswerter Fluss. Entstanden ist sie für den schnellen Profit. Die Einwohnerzahl-Schätzungen für den Großraum Johannesburg gehen über zehn Millionen hinaus, allein in der Township Soweto sollen weit mehr als eine Million Menschen leben.



In Johannesburg wird wenig von offizieller Seite geregelt. Innovation hat ein enormes Potenzial. Hier herrscht eine ganz besondere Freiheit, die Kreativen von Johannesburg betreiben keine Monokultur, sie versuchen sich in verschiedensten Projekten, vielleicht auch, weil hier etwas Entscheidendes besser funktioniert als anderswo: Zusammenarbeit.




1 Kommentare

UPS 6 year ago

Tolle insight's - sehr interessant!