Das Reh - Wildtier des Jahres 2019
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Lebensräume schwinden und Arten werden durch die Landwirtschaft bedroht. So auch das Reh, welches daher Wildtier des Jahres 2019 ist.

Das Reh - Wildtier des Jahres 2019

Für viele Arten schwindet der Lebensraum und dadurch schwinden auch die Artenvielfalt. Dieses Thema ist ganz aktuell. Auch das scheue Reh leidet darunter. Jeder kennt Rehe, aber was wissen wir wirklich über sie? Um auf die Not dieses Pflanzenfressers aufmerksam zu machen, wurde es zum Wildtier des Jahres 2019 ernannt.

Steckbrief Reh


Wissenschaftlicher Name: Capreolus capreolus
Englischer Name:  deer
Familie: Hirsche (Cervidae)
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Vorkommen: Europa und Asien
Lebensraum: strukturierte Mischwälder, Randzonen der Wälder sowie Feldflur
Größe: 90 bis 140 Zentimeter
Gewicht: 15 bis 22 Kilogramm
Paarungszeit: Mitte Juli bis Mitte August
Tragzeit: 9,5 Monate
Jungtiere: 1 bis 2, selten drei
Nahrung: Kräuter, Blüten, Knospen, Triebe

Rehe sind scheue Fluchttiere und zählen zur kleinsten Hirschart. Der gesamter Körperbau ist bei dem Waldtier auf eine schnelle Flucht ausgerichtet, falls Gefahr droht. Die Wirbelsäule fällt ab, so dass der hintere Rücken höher liegt als der Schulterbereich. Die Beine sind recht lang im Verhältnis zum restlichen Körper. Im Sprunggelenk sind die Hinterläufe abgeknickt. Durch diesen Körperbau können die Tiere recht schnell ins Unterholz fliehen und sich verstecken. Durch seinen ausgeprägten Geruchssinn bekommt es Annäherungen mit, noch bevor es gesehen wird.

Lebensraum der Rehe


Rehen leben in einer gut strukturierten Landschaft mit Mischwäldern und Feldflur. Dennoch begeben sich die Tiere auf Suche nach Nahrung bis in menschliche Ansiedlungen vor und bedienen sich in den Gärten. Nur die Männchen tragen ein dreiendiges Geweih, welches jährlich abgeworfen wird. Dieses bis zu 20 Zentimeter lange Geweih dient für den Kampf mit den Artgenossen sowie zur Markierung des Reviers anhand von Duftdrüsen an der Basis des Geweihs. Unter einer Basthaut bildet sich dann ab November ein neues Geweih. Im Frühjahr streifen die Rehböcke diese Basthaut ab, indem sie an Büschen und Bäumen entlang fegen.

Während das Reh im Sommer eine braun-rote bis fahlgelbe Körperbehaarung besitzt sowie einen hellen Unterbauch und helle Innenseiten der Läufe, verändert sich die Fellfarbe zum Winter in hell- bis dunkelgrau. Zudem sind die Haare des Winterfells hohl für eine bessere Isolierung bei kalten Temperaturen. Der im Sommer gelblich-weiße Spiegel, der Bereich um den After, ist im Winter viel stärker ausgeprägt. Bei den Weibchen ist er durch Haarbüschel kleeblattförmig, bei den Männchen eher nierenförmig.

Rehe sind standorttreue Säugetiere. Rehböcke besetzen für mehrere Jahre ein Territorium. Die Ricken sind nach der Geburt eher einzelgängerisch und verteidigen ihr Revier dann auch gegen andere Ricken. Im Herbst versammeln sich sich in kleinen Gruppen, weil dies für die Tiere mehr Sicherheit bedeutet.
Mitte Juli bis Mitte August paaren sich die Rehe. Das befruchtete Ei verfällt dann in eine Keimruhe. Erst ab Dezember beginnt es sich zu entwickeln. Im Mai und Juni werden dann bis zu zwei, selten drei Rehkitze geboren.

Gefährdung des scheuen Wildtieres


Das Reh ist die häufigste Hirschart in Europa und hat mit 2,5 Millionen Exemplaren stabile Bestände. Dennoch ist es in Gefahr. Gerne verstecken die Ricken ihre Kitze im hohen Gras oder auf den Feldern. Wenn die Mäharbeiten zu früh stattfinden, kommen dabei viele Kitze um. Auch sind jährlich an die 200.000 Rehe in tödliche Straßenunfälle verwickelt. Daher sieht es die Deutsche Wildtierstiftung als wichtig an, auf die Situation des Rehs hinzuweisen, damit es auch eine Zukunft hat.




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