"Deutschland blitzt sich reich" oder "Wie Blitzer plötzlich über Nacht zum Big Business wurden"
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Die Städte & die Kommunen rüsten auf, Radarüberwachung im ganz großen Stil, die Straßenverkehrsordnung wird verkommerzialisiert... Die Bussgeld Mafia nimmt keine Gefangenen. ***Big Brother is cashing up on you***


Jeder Autofahrer in diesem unser Land kennt das (unangenehme) Gefühl, wenn man ausnahmsweise an nichts Böses denkend unterwegs ist & plötzlich wie aus dem Nichts ein rotes Lichtlein kurz aufblitzt & ein paar Wochen später dann ein freundlicher Bußgeldbescheid den Briefkasten bereichert.
Mit einem professionellen Porträtfoto, aufgenommen von einer stationären oder mobilen Radarkamera & der höflichen, aber auch beharrlichen Bitte um eine kleine oder gegebenenfalls auch weniger kleine Donation.

Blitzer gibt es eigentlich schon seit Ende der 50er, dienten aber in den ersten Jahrzehnten nicht nur der großflächigen Produktion von Bußgeldern, sondern auch zur Abschreckung. Sogenannte Starenkästen waren meist an Ortseinfahrten & stark befahrenen Kreuzungen aufgestellt, meist schon von weitem sichtbar & oft auch per Schild vorab angekündigt. In diesen goldenen Zeiten waren Polizisten auch noch bürgernahe Freunde & Helfer & nicht wie heutzutage staatlich verordnete, bösartige Bußgeldverteiler, die ausgerüstet mit Radarmessgeräten heimtückisch hinter Hecken lauern.
Heutzutage werden Blitzer in allen Arten, Formen & Größen nicht mehr zur Abschreckung eingesetzt, sondern in 1.Linie aus kommerziellen Gründen, mittlerweile kann man sogar von einer Blitzerindustrie sprechen:
Mit stationären Radarkameras lassen sich jährlich Millionenbeträge erwirtschaften, da lohnen sich dann auch die hohen Anschaffungs- & Betriebskosten. Auch wenn jetzt für manchen CDU wählenden Helene Fischer Fan eine Welt zusammenbricht: der Staat ist gierig & nutzt jede Gelegenheit sich auf Kosten des Bürgers zu bereichern, in diesem Fall durch das lukrative Einkassieren von Bußgeldern...

Wenn noch vor 10 Jahren nur vereinzelt Gemeinden Blitzer aufstellten, gibt es jetzt Regionen in denen flächendeckend diese modernen Gelddruckmaschinen installiert sind (z.B. in der Wetterau). Wo Starenkästen früher schon von weitem sichtbar an Ortseingängen positioniert waren (s.o.), werden jetzt sogenannte Friseursäulen in verschiedenen Größen eingesetzt (die sogar in der Lage sind in 2 verschiedene Richtungen zu fotografieren), die in der Ortsmitte hinter Kurven oder Bushaltestellen unauffällig ins Straßenbild integriert sind. Oder halbstationäre Blitzer, die als Anhänger getarnt für 1 oder 2 Wochen auf einer Straße abgestellt werden.
Oder die neuste Variation: schlanke, dunkelblaue Radarmessgeräte - meist auf Landstraßen aufgestellt - die bei Dunkelheit so gut wie nicht sichtbar sind. Alle diese Geräte werden nicht (wie man dem Bürger gerne glauben machen möchte) aus Gründen der Verkehrssicherheit errichtet, sondern dienen einzig & allein dazu die maroden Gemeindekassen zu füllen. Man kann hier auf jedem Fall auch schon von einem Blitzerkrieg sprechen.
Mal abgesehen davon, daß es auch andere nichtkommerzielle Möglichkeiten gibt, für eine Einhaltung der Richtgeschwindigkeit zu sorgen, wie z.B. digitale Hinweisschilder, die das tatsächlich gefahrene Tempo des sich nähernden Wagens anzeigen & eine Tempolimit Überschreitung durch die Farbe rot signalisieren. Aber hier würde natürlich komplett der Verdienstfaktor wegfallen.

Als Verstärkung der stationären Paparazzipfosten kommen die unverhältnismäßig oft eingesetzten sogenannten Radarfallen hinzu, die ebenso zur Bereicherung der Kommunen beitragen. Da die Polizei schon seit Jahren hoffnungslos damit überlastet ist, landauf & landab klammheimlich Radarfallen aufzubauen, verpflichtet man mittlerweile schon private Sicherheitsdienst, die mit Manpower die moderne Wegelagerei unterstützen sollen.
Alternativ könnte man zusätzlich noch Hartz IV-Empfänger hinzuziehen, die im 1-Euro-Job-Rahmen mit einer Radarkamera ausgerüstet, hinter Büschen auf Temposünder lauern könnten. In diesem Fall würde sich auch die Gewinnspanne maximieren, da die Personal-kosten auf ein Minimum reduziert würden.

Merke: sowohl für die Aufstellung stationärer als auch mobiler Blitzer gibt es gesetzliche Vorlagen, wo diese eingerichtet werden dürfen (z.B. vor Schulen & Kindergärten oder an Unfallschwerpunkten). Halten tut sich daran in den meisten Fällen nur leider keiner.
Ebenso müssen Radarmessgeräte ca. 100 m nach einem Verkehrsschild, das ein Tempolimit anzeigt, aufgestellt werden, sowie in einem bestimmten Winkel zur Straße um eine exakte Messung durchführen zu können. Auch daran wird sich von Seiten der Ordnungsbehörden öfters nicht gehalten, d.h. man nimmt billigend auch Fehlmessungen in Kauf mit dem Wissen, daß die meisten geblitzten Autofahrer wegen einem Bußgeld von 20 bis 30€ keinen Einspruch einlegen werden, da die Gerichtskosten um einiges höher als das geforderte Bußgeld wären.
Zum Leidwesen der Behörden gibt es jetzt aber seit letztem Jahr ein Start Up Unternehmen namens Geblitzt.de, bei dem jedermann Bußgeldbescheide zur Überprüfung durch einen Anwalt vorlegen kann & das Ganze auch noch Gratis. Das bedeutet, daß ab sofort unregelmäßige oder falsche Messung von jedem Autofahrer angefochten werden können.

Was prinzipiell den erzieherischen Effekt von Radarüberwachung angeht oder wie Stammtischbürokraten auch gerne argumentieren, daß man sich nur an die StvO halten muss um nicht geblitzt zu werden bzw. sowieso nur Raser zur Kasse gebeten werden. Entspricht leider nicht der Realität: der Großteil der von Radarkameras erfassten Autofahrern sind Leute, die einfach ein Tempolimitschild übersehen haben & nur 5-10 KMH über der Richtgeschwindigkeit liegen. Gerade hierzulande trägt es sowohl in den Städten, als auch auf Landstraßen & Autobahnen zur Verwirrung bei, daß ständig das Tempolimit wechselt. Deutschland brüstet sich gerne damit eines der wenigen Länder zu sein, in denen es kein Tempolimit auf Autobahnen gibt. Die Praxis sieht anders aus: auf den meisten deutschen Autobahnen wechselt das Tempolimit alle 10-20 km, bedingt hauptsächlich durch Dauerbaustellen. Ebenso in Ortschaften, in den anscheinend oft willkürlich 30-KMH-Zonen eingerichtet werden (auch für die Einrichtung einer 30-KMH-Zone gibt es gesetzliche Auflagen & Normen, die aber des Öfteren sehr großzügig von den Gemeinden ausgelegt werden), die man gelegentlich auch mal übersehen kann.
Wenn wirklich nur Raser geblitzt würden, wären deutsche Straßen schon längst autoleer, da in diesem Fall täglich Führerscheine am Fließband eingezogen würden. Professionelle Raser werden proportional weniger geblitzt, da ihre Wagen umfassend mit Radarmeldern & Blitzerapps ausgerüstet sind um einen vorzeitigen Führerscheinentzug zu vermeiden
Tatsache ist das Deutschland Europa oder vielleicht sogar weltweit Marktführer ist, was Radarüberwachung angeht. In anderen europäischen Großstädten wie Barcelona oder Prag sieht man so gut wie keine Blitzer, nur hin & wieder auf Landstraßen, aber lange nicht so flächendeckend wie hierzulande. Wobei es auch in Deutschland seltsamerweise n o c h Regionen, die nahezu radarmessungsfrei sind wie z.B. der Main-Spessart Kreis.

Abschließend bleibt zu bemerken das in 10 - 15 Jahren der Blitzergoldrausch höchstwahrscheinlich ein jähes Ende finden wird, wenn dann nur noch selbstfahrende Autos auf den Straßen unterwegs sind, die ihre gefahrene Geschwindigkeit dank GPS Signal automatisch an das jeweilige, vorgegebene Tempolimit anpassen & den Städten & Kommunen nichts anderes übrig bleiben wird als ihre teuren Radarmessgeräte zu verschrotten, da sie sonst auf den horrenden Betriebskosten sitzen bleiben würden.
Dann hat es sich ausgeblitzt in Deutschland...




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