"Die Eiszeit ist vorbei": Mehr als 50.000 Bücher, Filme und Songs sind ab sofort gemeinfrei
Zum neuen Jahr verlieren zahlreiche Werke in den USA ihren urheberrechtlichen Schutz. Zum ersten Mal seit 20 Jahren kommen neue Titel dazu.
Am Dienstag begann nicht nur das Jahr 2019 - zum ersten Mal seit 20 Jahren war auch wieder "Public Domain Day". Das bedeutet: Verschiedene literarische und sonstige kulturelle Werke aus dem Jahr 1923 verlieren ihr Urheberrecht und sind nun gemeinfrei - jeder, der sie weiterverbreiten, aufführen, adaptieren will, kann das tun, ohne Gebühren zahlen zu müssen.
Insgesamt erreichen über 50.000 Werke - Bücher, Filme, Musik - zum 1.1.2019 diesen neuen Status. Warum sind es so viele auf einmal? Das liegt an der amerikanischen Rechtsprechung. Eigentlich hätten Werke aus dem Jahr 1923 im Jahr 1999, also nach Ablauf von 75 Jahren nach ihrer Entstehung, ihr Copyright verlieren sollen. Doch im Jahr 1998 verabschiedete der US-Kongress ein Gesetz, den "Sonny Bono Copyright Term Extension Act", das auf die 75 Jahre "Sperrfrist" noch einmal 20 Jahre aufschlug. Prominentester Unterstützer dieser Gesetzesänderung war die Walt Disney Company. Das Resultat war eine zwanzigjährige "Eiszeit", was Neuzugänge unter den rechtefreien Werken betraf. Dafür wird jetzt eine ganze Reihe von Werken frei zugänglich , so viele auf einmal wie nie zuvor - von Autoren wie Agatha Christie, P.G: Wodehouse, Virginia Woolf, Robert Forst oder Winston Churchill. Auch Filme fallen darunter, so wie Cecile B. DeMilles Klassiker "Die zehn Gebote".
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Das Auslaufen des Urheberrechts bedeutet: Die Texte werden ab sofort in den großen Archivdatenbanken im Internet (Internet Archive, Google Books) gelistet sein - und jeder kann sie nutzen oder daraus zitieren, ohne die Rechtsfolgen bedenken zu müssen.
Das "Center for the Study of the Public Domain" an der Duke University hat eine Liste der wichtigsten Werke veröffentlicht, die ab dem 1. Januar gemeinfrei sind.
