Die Jugend zu Grabe getragen - sind wir erwachsen geworden oder alt?
Wie ist die Zeit nur geblieben? Die Power von früher? Wenn der bloße Gedanke daran, bis zum Sonnenaufgang zu ferien Katergefühle aufkommen lässt.
In der vergangenen Zeit häufen sich die Gesprächen mit Freuden, in denen man mehr der weniger wehmütig beklagt, die wilde Jugend sei nun vorbei. Schluss mit den Tagen voller Spaß und ohne Sorgen. Vorbei die zerfeierten Nächte, die man zum Tag gemacht hat. Alkohol? Nein Danke, außer eine leichte Weinschorle. Ohne Terminkalender ist es unmöglich sich mit seine Freunden zu verabreden und wenn man schon dabei ist – wo sind die ganzen Freunde eigentlich geblieben.
Die Prioritäten haben sich ganz klar verändert. Die Probleme von früher scheinen lächerlich im Vergleich zu denen von heute. Es geht nicht mehr darum, wo die nächste Party steigt, wer gerade mit wem anbändelt und wo man seine Auszeit nach dem Abi verbringt.
Heute versuchen wir Familie und Arbeit unter eine Hut zu bekommen. Der Haushalt muss nach einem 9 Stundentag noch erledigt werden und die Wäschekörbe sind einfach nie leer. Man versucht sich im Job durch zu boxen, einigermaßen erfolgreich zu sein und trotzdem noch seine Freizeit zu genießen. Statt auf 18ten Geburtstagen trifft man sich nun auf Hochzeiten und Baby-Parties. Wir sprechen über Mieten, Kontoführungsgebühren und Kredite.
Wenn dann doch mal einmal im Jahr eine Party ansteht, quält man sich hin und möchte eigentlich um halb 12 schon heim in sein Bett, denn ein Buch zu lesen oder gemütlich vor dem Fernseher einzuschlafen erscheint doch sinnvoller, und erholsamer als bis in die Puppen zu feiern.
Partynächte in Diskotheken sind Frühstücksverabredungen gewichen. Aus Prüfungsstress wurde die Deadline für das große Projekte auf der Arbeit. Statt süßer Boy beherrscht nun der süße Nachwuchs unsere Gespräche.
Langsam machen sich die Knochen bemerkbar und die Wehwehchen werden zahlreicher. Wenn es abends zwickt und zwackt, man auf dem Sofa sitzt und seinen Tee trink und zur Ruhe kommt kommt immer wieder die Frage auf ob das wohl zum Erwachsen werden dazu gehört oder man doch schon zum alten Eisen gehört.
