Europäischer Maulwurf - Tier des Jahres 2020
Der Europäische Maulwurf wurde zum Tier des Jahres 2020 ernannt, um auf seine ökologische Nützlichkeit hinzuweisen.
Der Europäische Maulwurf besitzt eine große ökologische Funktion, denn durch seine grabende Tätigkeit sorgt er für eine gute Durchlüftung. Dennoch wird er oft als Schädling und Störenfried angesehen. Um auf seine wertvolle Funktion aufmerksam zu machen, kürte ihn die Deutsche Wildtier Stiftung zum Tier des Jahres 2020.
Der Geschäftsführer der Wildtier Stiftung, Hilmar Freiherr von Münchhausen, begründete die Entscheidung damit, dass der Maulwurf als Mäusevertreiber und Schädlingsvertilger viel mehr Wertschätzung erfahren sollte. Die Erdhaufen, welche bei seinen Grabgängen entstehen, sollten nicht als störend empfunden werden. Wer solche Erdhaufen in seinem Garten findet, sollte sich vielmehr über den nützlichen Helfer freuen. Sie leisten nicht nur einen guten Dienst im Boden. Ihre Anwesenheit zeigt auch an, dass das Bodenleben intakt ist. Der Boden ist gesund und es tummeln sich genügend Kleintiere im Boden, dass der Maulwurf ausreichend Nahrung findet. Für einen naturnahen Garten ist der Maulwurf der beste Bewohner.
Auch wenn der Maulwurf es in den Städten schwierig hat, aufgrund der versiegelten Böden, Lebensräume zu finden, zählt er noch nicht zu den bedrohten Tierarten. Der Europäische Maulwurf, ein Insektenfresser, ist der einzige seiner Familie, der in Mitteleuropa verbreitet ist. Mit seinem Körperbau ist er optimal an seine grabende Lebensweise angepasst. Der kleine Wühler ist bis zu 17 Zentimeter lang und kann von grau bis schwarz verschiedene Farbnuancen aufweisen. Mit seinem walzenförmigen Rumpf und dem zugespitzten Kopf auf einem sehr kurzen Hals hat er die richtige Form, um sich durch den Boden zu bewegen. Die Vorderbeine sind schaufelförmig und besitzen fünf Finger mit kräftigen Krallen versehen. Durch die Drehung des Oberarmes erfolgt die grabende Tätigkeit.
Der Maulwurf zählt zu den gesetzlich geschützten Tierarten. Dies bedeutet, dass sie weder gestört noch getötet werden dürfen. Aber die Menschen stören sich an den Hügeln, die er bildet. Dabei handelt es um den Auswurf des Aushubmaterials der Gänge sowie für den Bau seiner Kammern als Schlaf-, Nest- und Vorratsspeicher. Daher stammt auch der Begriff Maulwurf, denn früher wurde er „Molte“ für Erde genannt. Statt Maulwurf könnte man auch Erdwerfer sagen.
