Helleborus

Ein kurzes Pflanzenporträt

Helleborus


Die Jahre, in denen im Januar, Februar und manchmal auch noch im März Schnee lagen, werden zwar immer weniger, aber man mag an diese zurück denken, um den besonderen Zauber einer Blüte der Helleborus zu verstehen, denn in diese Zeit fällt die Blütezeit vieler Helleborus-Arten. Und darum mag auch der deutsche Name so gut passen, denn nicht nur die Zeit und die Blütenform hält dem Zauber stand. Zu deutsch wird die Helleborus 'Christrose' genannt.

Zugegeben, zu jeder anderen Jahreszeit würden die Blüten nicht viel her machen. Die Farben würden neben Kornblumenblau, Klatschmohnrot und Margerittenweiß blass aussehen. Aber in der frühen Jahreszeit kommen sie voll zur Geltung und erfreuen das Auge. Die Blütenfarbe reicht von hellgrün über dunkelrot, hellviolett bis weiß. Die Blütenblätter können einfarbig sein oder gepunktet, wobei die Punkte dann oft einen Schwarm aus großen Tupfen bilden, der fast bis zum Blütenrand reicht. Die fünf Blütenblätter zusammen formen eine Art Schale. Oft hängt die Blüte halb Richtung Boden. In der Regel sind die Staubblätter hellgelb bis kräftig gelb und bilden einen dichten Kranz in der Blütenmitte. Besonders kontrastreich ist Helleborus niger mit den schneeweißen Blüten, den kräftig-gelben Staubblättern und den dunklen Stängeln.

Die Helleborus blüht im Winterhalbjahr. Die ersten Arten blühen im Spätherbst, die letzten Blüten kann man im April finden. Bei starker Kälte unterbrechen alle Helleborus-Arten die Blütenbildung. Die meisten Helleborus-Arten ziehen ihre alten Blätter vor der Blüte ein. Es gibt einige Arten, die ganz winterkahl sind, und man nur die Blüten sieht. Bei manchen Arten geht der Wechsel von alten zu neuen Blättern so schnell und fließend, dass sie immergrün wirken.

Helleborus liebt lichten Halbschatten, die volle Sonne tut ihr nicht gut. Deshalb ist ein Platz unter Laubbäumen gut geeignet. Obwohl im Winter die Bäume kahl sind, ist die Wintersonne ja nicht so kräftig. Im Sommerhalbjahr benötigen die Blätter den Halbschatten. Und auch die Nährstoffe vom Humus der herabfallenden Baumblätter tun Helleborus gut. Die Helleborus liebt nährstoffhaltige und kalkhaltige Böden. Scheint der Boden nicht geeignet, reicht es aber völlig aus, den Boden etwas aufzubessern. In dem man etwa das Laub der Bäume liegenlässt oder schon bei der Pflanzung Kompost unter die Erde mischt, gegebenenfalls ein oder zwei Kalksteine dazu, und die Helleborus gedeiht.

Mehrjährige Helleborus-Pflanzen mögen es nicht so sehr verpflanzt zu werden. Da man Helleborus am besten durch Teilung vermehrt, und dabei die ganze Pflanze herausgenommen werden muss, ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Zwar ist eine Vermehrung durch Samen auch möglich, doch bekommt man ihn nicht so leicht. Und ist einem der Sortenerhalt wichtig, sollte man mit Bedacht vorgehen, wenn man Samen von der Helleborus im eigenen Garten ernten möchte.

Die Helleborus zeigt große Widerstandskräfte gegen ein Klima, in dem sie eigentlich gar nicht zu Hause ist. Ob Helleborus die schneefreien Winter sogar gut tun? Im Garten benötigt Helleborus einige Aufmerksamkeit und etwas Wissen. Aber hat sich die Pflanze erst einmal eingelebt, dann hat man jahrelang einen Frühblüher mit faszinierenden Blüten im Garten.



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