Internationale Katzenausstellung der Katzenfreunde Norddeutschland e. V.

An diesem Wochenende war es wieder so weit. Katzenfreunde und Züchter trafen sich in Wulften am Harz zur Katzenausstellung. Der Verein 'Katzenfreunde Norddeutschland e. V.' hatte eingeladen und führte die Veranstaltung durch.


Und es ist schon eine spezielle Atmosphäre auf so einer Katzenausstellung. Man kennt Kaninchenausstellungen und Kanarienvogelausstellungen, aber bei Katzen konnte ich mir das anfangs kaum vorstellen. Viele Katzen in Käfigen in einem Raum? Ich war neugierig, also ging es los. Außerdem versprach der Flyer zwei Sondershows, am Sonntag Tabby-Katzen und am Samstag Point-Katzen.

Noch ein gewaltiger Unterschied zu Stallhasen, Hunden und Pferden. Die Bezeichnungen von Fellfarben und-strukturen sind etwas komplizierter bei Katzen. Wo sollte man besser etwas darüber üben, wenn nicht auf einer Ausstellung? Doch so viele Rasse-Schönheiten neben einander zu haben, führte die vorher gelernte Hauskatzentheorie an ihre Grenzen.

Denn neben den Katzen gab es auch eine Fülle an Informationen. Die Züchter informieren gerne mit Flyern, Aufstellern und Visitenkarten über ihre Rasse-Katzen. An Ständen gibt es Informationen über Futter, Kratzbäume, Außengehege und Netze. Rassen werden näher beschrieben. So wird in einem schicken, sehr modernen kurzen Flyer die Geschichte einer alten, zeitweise vom Aussterben bedrohten Katzenrasse berichten. So ist es bei den Katzen nicht viel anders als mit manch anderen alten Haustierrassen.



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Bei den Bewertungen sind sie dann auch mit dabei. Neben vielen anderen auch. Die Point-Katzen, Perser, Siam, heilige Birma, Norwegische Waldkatze usw... . Und das ist ein unglaubliches Erlebnis. Deutlich aber unaufgeregt werden die Katzen zum Richten aufgerufen. Sie werden in die Käfige rund um den Richttisch gebracht. Züchter und Interessierte versammeln sich. Jede Katze wird auf dem Richttisch präsentiert. Der Richter stellt die Katze vor und gibt Erklärungen zu Rasse und Tier ab.

Sind alle Katze durch, bewertet der Richter die vorgestellten Katzen. Gleich im Anschluss wird die Bewertung den Züchtern mitgeteilt. Obwohl alles so still und zügig abgeht, ist die aufgeregte Spannung zu spüren. Unaufgeregte Freude beim Erreichen eines guten Platzes. Unaufgeregt? Bei der Züchterin der stolzen Gewinnerkatze dieser Runde laufen die Freudentränen.

Doch alles in allem läuft alles trotz der vielen Menschen sehr ruhig ab. Ob das an den anwesenden Katzen liegt? Oder an den Katzenmenschen?

Die meisten Katzen sind erstaunlich entspannt. Sie dösen in ihrem mit Kissen, Decken, Spielzeugen, Futter und Klo ausgestatteten Kunststoffbags mit viel Luft zu ihren Besitzern. Der Besucher schaut durch ein Kunststofffenster. Gut für die Katzen, schlecht zum Fotografieren. Käfige gibt es wenige, das Licht ist nicht sehr hell.Wenige Katzen sind nervös, einige sind froh, dass sie in ihrer Box eine Rückzugsmöglichkeit haben, andere schlafen.

Was man unter den Besuchern auch hören kann, glaube ich nicht so recht, dass manche Züchter ihre Katzen für die Ausstellung ruhigstellen.

Gut, angesichts einer tief schlafenden Katze umgeben von fremden Menschen kommt einen schon der Gedanke. Aber beim Richten zeigen sich die Katzen mit so viel Persönlichkeit, Selbstbewusstsein, Unmut über das kurzfristige im nackten Käfig Sein, auch Ängstlichkeit, auf einmal in der Luft gehalten zu werden, dass dieser Gedanke wie eine Seifenblase zerplatzt.

Schließlich wird auch das Verhalten, wie sich die Katze beim Richten präsentiert bewertet. Ängstlichkeit wird sanft ermahnt, Schlafmützen nicht toleriert. Die Katzenfreunde Norddeutschland haben sich als Motto auf ihre Fahnen geschrieben: Aktiver Katzenschutz und seriöse Katzenzucht schließen sich nicht gegenseitig aus.



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