Mein Weg zur Kunst.

Mein Weg zur Kunst, ging nicht unbedingt über Rosen.

Mein Weg zur Kunst.

Doch das Leben hat mich gelehrt, die Dornen nicht nur zu akzeptieren, sondern Sie auch lieb zu haben. Der Wert der Dornen zu erkennen, lässt die Rosen strahlend erblühen. Außerdem hat mich das Leben gelehrt, um aus eine wertvolle Erfahrung, kein Problem mehr zu machen. Nicht alle Erfahrungen sind angenehm, aber das macht sie nicht weniger wertvoll für die persönliche Entwicklung. Alles hängt ab von der Perspektive, die man für sich wählt.

Geboren bin ich,  in den 50er Jahren in den Niederlanden. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, verspüre ich die Schwere wieder.  Die Schwere der Energie, in der wir damals lebten. Jeden Montag Morgen, genau um 12.00 Uhr, heulten Sirenen im ganzen Land.  Sie befanden sich auf den Dächern von Kirchen, Schulen, Kasernen. Sie waren wirklich überall. Jeden Montag Morgen Bombenalarm. Warnung....... Entwarnung, Warnung....... Entwarnung, Warnung.......Entwarnung. Es machte mir als kleines Mädchen große Angst und ich verstand nicht, warum das notwendig war. Der Krieg war doch bereits beendet?

Im Lande war der Krieg vielleicht beendet, doch in meiner familiären Situation, tobte der Krieg leise weiter. Verrat in verschiedenen Formen, Lügen überall. Die stillen Geheimnisse flüsterten durch das Haus. Es machte mich so unsicher. Es nahm mir die Luft zum Atmen. Zitat aus einem meiner Gedichte: ´Geboren in einem Sumpf, tanzte ich mit dem Teufel. Er und ich, wir wollten es wissen. Wer zum Teufel bin ich?´ 

Im alter von nur 16 Jahre, begann meine Lebensreise. Durch den Mut zu haben, das beschämte Schweigen, in der ich aufgewachsen war, zu durchbrechen, hatte ich mein eigenes Nest verschmutzt. Es war Zeit zu gehen. Damals hab ich angefangen, meine Gefühle in Form von Poesie auszudrücken. Jahrelang war es mein einziges Ventil,  aufzuschreiben worüber ich nicht reden konnte, oder wofür ich in einer anderen Form, die richtigen Worte einfach nicht fand.  Wenn mann eine harte Wahrheit verpackt in einem schönen Gedicht, tut es weniger weh. Es war auch eine Möglichkeit, mit meiner Mutter zu kommunizieren. Themen, worüber meiner Mutter mit mir nicht sprechen wollte oder konnte, verpackte ich in einem schönen Gedicht und las es Ihr vor. Ich höre noch ihre Stimme in mein Ohr: ' Ach Du, Rotsnase.' Ich liebe dich Mama.

Abgesehen von dem was zu Hause passierte, ging es auf der Strasse auch nicht unbedingt samt zu. In der Stadt Utrecht, wo ich aufgewachsen bin, wurden nach Weihnachten z.B. die Christbäume gesammelt, um mit Sylvester ein großes Feuer zu veranstalten. Nun konnte es geschehen, das Jungs aus ein anderes Viertel, die Bäume in meiner Nachbarschaft stehlen wollten. Dann jagten sie alle, mit Fahrradketten schwingend hinterher. Dann muss man rennen, denn das tut weh wenn sie dich kriegen. Aber, ich wuchs u.a. mit drei Brüdern auf, also konnte ich es mir nicht erlauben, empfindlich zu sein.

Geboren in, was zu der Zeit, die letzte Straße von Utrecht war, also mit einem Bein auf dem Land und der andere in der Stadt, lebte ich damals schon, eine Art von Spagat. Mehrere Welten gleichzeitig zu (er)leben, bleibt ein Thema in meinem Leben und expandiert kontinuierlich.

Mein Vater, spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben. Er schrieb Gedichte, er konnte  schön zeichnen, er malte und war ein Perfektionist. Die Gaben, die ich auf Erden mitgebracht habe, sowie jeder von uns,  konnte ich damals noch nicht wahrnehmen. Diese Tür blieb verschlossen, durch den inneren Zorn, den ich auf meinen Vater hatte.

Es hat 33 Jahren gedauert, bevor ich endlich Frieden in meinem Herzen fand mit meinem Vater.  Diese innere Harmonie, warf die Tür zür ihre Kreativität, weit offen.

Als  17-jähriges Mädchen, dürfte ich, sowie ich es jetzt sehe, die Erfahrung machen, meinen Vater auf seinem Sterbebett beizustehen. Er hatte Lungenkrebs und nicht mehr lange zu leben. Sein Wunsch, zu Hause sterben zu dürfen, erfüllten wir.

Ich fühlte mich so allein, in dieser kalten, dunklen Oktobernacht. Todesangst hatte ich vor dem Tod. Den Tod so nah zu erleben, es war das erste Mal. Ich hatte doch nur einen Vater und ich wollte ihn nicht verlieren. Zweimal habe ich unwissentlich mein Vater zurück gerufen, wie er gehen wollte.  Es war wie ein Alptraum, worin ich verschwand. Wirklich, war nichts zu dieser Zeit. Viele Jahre später erkannte ich, dass diese Erfahrung das größte Geschenk war, das mein Vater mir geben konnte. Die Erfahrung, dass egal was im Leben passiert, in dem Moment, wenn es zu Ende geht, ist alles was bleibt..........LIEBE. Keine Schuld, kein Leid, kein böses Wort ist mehr zu hören. Sein Herz auf der Suche nach dem Licht. Schließlich verschwindet er sanft aus seinem dunklen Nacht.

Danke dir Papa, sei in Friede. 




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