Mit dem Ranger unterwegs. Ein tolles Erlebnis im Nationalpark Hunsrück-Hochwald!
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Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald kann man kostenlos mit dem Ranger auf Tour gehen. Ich berichte von diesem schönen Erlebnis


Heute Mittag bin ich zu meiner ersten Rangertour im Nationalpark Hunsrück Hochwald aufgebrochen. Pünktlich um 14.00 Uhr finde ich mich an dem Treffpunkt, am Hunsrückhaus in 54426 Hildscheid, ein. Das Wetter ist perfekt. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Eine kleine Gruppe von Erwachsenen mit Kindern hat sich bereits um den Ranger gescharrt und stellt dem Mann mit dem großen braunen Rangerhut einige Fragen, die er ausführlich beantwortet. Der Ranger, ein großer kräftiger Mann mit Schnurrbart und aufgeschlossenem Gesichtsausdruck begrüßte mich sehr freundlich, als ich zu der Gruppe stoße. Ich habe meinen Hund dabei und erkundige mich, ob er mitkommen darf. „Natürlich kann er mitkommen, es besteht auch keine Leinenpflicht“, ist die Antwort des Rangers. Mit Rücksichtnahme auf die anderen der Gruppe beschließe ich aber, meinen Hund, trotzdem an der Leine zu lassen, denn mir ist der ängstliche Blick einer Teilnehmerin aufgefallen.
Kurz darauf startete ich mit den anderen, zu meiner aller ersten Rangertour in Richtung Wald. Wir stoppen nach wenigen Metern an einem großen Schild, auf dem eine Landkarte, die den gesamten National-Park Hunsrück-Hochwald zeigt, abgebildet ist. Der Ranger erklärt, dass der Park eine Gesamtfläche von rund 10.000 Hektar hat, und zeigt, wo wir uns gerade jetzt befinden. Er berichtet, dass der Nationalpark länderübergreifend ist, das heißt, er liegt sowohl in Rheinland-Pfalz, als auch im Saarland. Danach gehen wir einige Schritte weiter und werfen noch schnell einen Blick auf den Grundstein, der das Symbol des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, die Keltenkatze, und das Gründungsdatum, den 23. Mai 2015, zeigt.
Wenige Minuten später, sind wir auch schon im Wald. Der Ranger stoppt an einem Stapel mit abgeholzten Baumstämmen. Er bricht ein Stück lose Rinde ab, und zeigt uns darin einen winzigen Borkenkäfer. Er hat sogar in seinem Rucksack ein paar weitere Exemplare der Käferchen, die er uns in einem kleinen Behälter mit Wasser präsentiert. Danach setzten wir unsere Rangertour fort und der Ranger erklärt, dass wir noch ein kleines Stückchen weiter gehen müssen, bevor wir überhaupt im eigentlichen Nationalpark sind. Wir wandern wenig später abseits vom Weg in ein dichtes Waldgebiet, auf dem es keinen festen Weg mehr gibt. Über Stock und über Stein und in Schlangenlinien um die großen alten Fichten, laufen wir hintereinander her. Der Ranger will uns etwas zeigen. Ich bin gespannt. In einer leichten runden Waldvertiefung hält er an. Er öffnet seinen Rucksack und entnimmt eine kleine Schaufel. Eines der Kinder darf hier im Waldboden graben. Wenig später, hält es ein kleines Stückchen Holzkohle in der Hand. Wir befinden uns also an einer Stelle, an der vor vielen Jahren ein Kohlemeiler gestanden haben muss. Der Junge, der das Stückchen Holzkohle stolz hochhält, möchte am liebsten noch weiter graben. Doch wir müssen los, die Wanderung soll ca. 1,5-2 Stunden dauern und wir sind erst am Anfang. Also geht es weiter und endlich sind wir mitten drin im Nationalpark. Wir gehen sogleich einen sehr steilen Hang nach oben, unterwegs entdeckt jemand aus der Gruppe Pilze und wir stoppen erneut. Alle betrachten die Pilze, stellen Fragen und auch hierzu kann unser Ranger fachkundige Auskunft geben. Ich bemerke, mit wie viel Herzblut der Mann seinen Job macht. Er freut sich über jede Frage, die wir ihm stellen und antwortet engagiert und mit umfangreichem Wissen. Als wir den Berg alle mühselig erklommen haben, entdecke ich ein Schild mit einem grünen Rahmen, auf dem zu lesen ist: „Naturwald-Reservat“. Nun erblicke ich sehr viele schöne alte Buchen rechts und links des Weges. Wieder gibt es Infos zu den unterschiedlichsten Baumarten, zum Pilzbefall an manchen Stämmen, oder den Farnen, die hier zahlreich aus dem Waldboden sprießen. Ich freue mich, dass ich das alles live und in Farbe sehen kann. Ich finde es wunderbar, inmitten der Natur zu wandern und den interessanten Ausführungen des Rangers zu lauschen. Ich bin beeindruckt von dem Wissen des Rangers, das er bereitwillig weitergibt, wenn einer aus der Gruppe eine Frage hat. So ziehen wir weiter durch das wunderschöne Waldgebiet und die Zeit vergeht wie im Flug. Ich bedauere es beinahe, als ich eine Stelle im Wald wiedererkenne, an der wir heute schon einmal vorbei gegangen sind. Das bedeutet, der Rundgang scheint wohl zu Ende zu sein. Kurz darauf sind wir auch schon wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen.
Bevor wir uns verabschieden, bleibt noch Zeit für ein Foto mit dem Ranger und jeder Teilnehmer erhält eine Fankarte. Die Fankarte beinhaltet 5 Felder, von denen der Ranger eines mit dem heutigen Datum und einem Stempel markiert. Für jede weitere Ranger-Tour gibt es einen neuen Eintrag. „Wer alle Felder abgestempelt hat, der bekommt eine kleine Überraschung“, erklärt er unserer Gruppe. Ich sehe, wie die Kinderaugen strahlen, und freue mich darüber. Für mich steht auch ohne die Fankarte fest, dass ich noch alle weiteren 4 kostenlosen Rangertouren mitmachen werde. Ich bin schon richtig gespannt, auf die nächste Tour, ich habe mir dazu die Grenztour ausgesucht, die Tour für Waldinteressierte!



1 Kommentare

HLachnit 5 year ago

Ein sehr interessanter Bericht. Mit ein paar Zwischenüberschriften ließe er sich noch besser lesen. Ich hätte gerne mehr davon.