Mutmaßlicher "Schütze von Osburg" wegen versuchten Mordes angeklagt
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Wann der Prozess beginnt ist noch unklar.

Mutmaßlicher "Schütze von Osburg" wegen versuchten Mordes angeklagt

Ein 55-jähriger Mann aus der Gemeinde Osburg im Kreis Trier-Saarburg soll in einer Nacht im August 2017 versucht haben, seinen 35-jährigen Nachbarn zu erschießen. Der Mann ist tatverdächtig, mit einer abgesägten Schrotflinte durch einen geschlossenen Rollladen in die Wohnung des Nachbarn geschossen zu haben. Der 35-jährige Mann schlief in dem Zimmer auf einer Couch und wurde nicht getroffen - durch "pures Glück", wie Triers Oberstaatsanwalt Eric Samel nach der Festnahme im März feststellte. Die Schrotgeschosse hatten damals die Rolläden und die Fensterscheibe durchschlagen und waren an der gegenüberliegenden Wand eingeschlagen. Der Bewohner der Wohnung hatte direkt unter dem Fenster auf einem Sofa geschlafen. 
Laut Staatsanwaltschaft Trtier sei es hinreichend wahrscheinlich, dass der 55-Jährige der Schütze sei. Dass er den 35-jährigen Mann dabei hätte töten können, habe er zumindest "billigend in Kauf genommen". Aus diesem Grund wurde jetzt Anklage gegen ihn erhoben. Der Mann ist vorbestraft wegen diverser Drogen- und Gewaltdelikte. Bisher hat er die Tat gestritten. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, vermutet sie als Motiv vorausgegangene Streitigkeiten um Geld. Der Verdächtige sitzt seit seiner Festname im März 2019 in Untersuchungshaft.
Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil über ihn im Januar 2019 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" berichtet worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte sich davon Zeugenaussagen versprochen. Die Festnahme des 55-Jährigen sei damals zwar nicht direkt auf die Ausstrahlung zurückzuführen gewesen, so die Staatsanwaltschaft, allerdings habe die Sendung dennoch bei den Ermittlungen geholfen. 
Auf den mutmaßlichen Schützen kommen noch weitere Ermittlungen zu: Für die abgesägte Schrotflinte, mit der er geschossen haben soll, hatte er nämlich keinen Waffenschein. 

 




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