Positive Wirkung der Natur
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In unserer zunehmend digitalisierten und urbanisierten Welt scheint es oft schwierig zur Ruhe zu kommen. Dabei können 30 Minuten im Grünen schon einen merklichen Unterschied ausmachen.

Positive Wirkung der Natur

Seit über 100 Jahren beschäftigt sich die Psychologie mit der Wirkung der Natur auf den Menschen. Bereits 1911 veröffentlichte Willy Hellpach sein Buch “Die geopsychologischen Erscheinungen. Wetter Klima und Landschaft in Ihrem Einfluss auf das Seelenheil.“

Seit den 1970er wird der Einfluss der Natur auf die Psyche vermehrt zum Forschungsgegenstand. Das Ehepaar Kaplan von der Universität Michigan erforschte die positive Wirkung der Natur auf unsere Leistungsfähigkeit und Konzentration. Laut der sogenannte „Aufmerksamkeitserholungstheorie“ wird in der Natur eine absichtslose Aufmerksamkeit geweckt, ähnlich wie bei einem Lagerfeuer. Dieses können wir stundenlang betrachten ohne Müdigkeit zu verspüren. Bei der Arbeit an einem PC, ja sogar bei einem Museumsbesuch wird unsere Aufmerksamkeit bewusst auf etwas gelenkt, was anstrengender ist und zur Ermüdung führt. In der Natur können wir unsere Gedanken frei fließen lassen und das wirkt sich auch positiv auf unsere Kreativität aus.

Eine weitere wichtige Theorie ist die der Stresserholung von Roger Ulrich. Seine Theorie bezieht sich besonders auf den Effekt der Natur auf unser körperliches Wohlbefinden. Laut Ulrich können wir in Naturräumen Entspannung finden und das parasympathische Nervensystem wird angeregt. Kortisol und andere Stresshormone könne besser abgebaut werden und dies wirkt sich positiv auf unser Herz-Kreislauf System und unsere Abwehrkräfte aus.

Besonders für Kinder und Heranwachsende ist es wichtig in der Natur zu sein. Netflix, Spielekonsolen, das Internet nehmen immer mehr Zeit in unserem Leben ein und für Kinder und Jugendlichen kann das schlechte Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Führer sagte man, Kinder die viel Lesen bekommen schlechte Augen und in gewisser Hinsicht hat man damit Recht. Bis zu unserem 25 Lebensjahr stellt sich das Sehvermögen ein. Es ist daher wichtig viel Zeit im Freien zu verbringen, um die Fähigkeit des scharfen Sehens in die Ferne zu verbessern. Verbringt man viel Zeit vor dem Fernseher, Computer oder dem Smartphone kann dies dazu führen, dass wir in späteren Jahren nicht mehr alles in der Ferne erkennen können. Martin Spitzer erklärt dies anschaulich in seinem Buch „Die Smartphone Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft.

Die Natur hat nicht nur eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit uns Psyche. Es gibt Studien die belegen, dass Kinder die sich in ihrer Freizeit viel im Freien aufhalten seltener am sogenannten „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leiden“. Andere Untersuchungen zeigen, dass gemeinsames Gärtnern zum Beispiel soziale Bindungen stärken

Auch wenn es oft bequemer ist seine Feierabend gemütlich auf dem Sofa zu verbringen, kann ein Spaziergang durch den Park schon einiges bewirken. Laut Richard Fuller und Danielle Shanahan können schon 30 Minuten in der Woche den Unterschied ausmachen.



1 Kommentare

Brigitte Erdmann 5 year ago

Natur - was sonst hält uns am Leben.