So lernen Kinder, sich gesund zu ernähren
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Der Grundstein für ein gesundes und ausgewogenes Essverhalten wird bereits in der Kindheit gelegt. Oft ist es aber gar nicht so einfach, den eigenen Nachwuchs dazu zu bringen, etwas Gesundes zu sich zu nehmen. Vielleicht klappt es mit diesen Tipps.

So lernen Kinder, sich gesund zu ernähren


Du bist der Held – und Helden essen gesund


Für dein Kind bist du ein Vorbild. Du möchtest, dass dein Kind viel gesundes Gemüse isst, bevorzugst selber aber eher die viel Fleisch+viel Fett=viel Geschmack-Variante? So funktioniert das nicht! Dein Kind möchte das essen, was Mama und Papa auf dem Teller haben. Basta. Ihm eine gesündere Alternative vorzusetzen und zu erklären, warum es brav seine Möhrchen essen soll, während du dir genüsslich noch einen Klecks Mayo auf den knusprigen Pommes gönnst, wird höchstwahrscheinlich nicht ziehen. Jeder von uns hat seine eigenen Gewohnheiten und Vorlieben beim Essen. Als Mutter oder Vater solltest du dich mit deinen ganz bewusst auseinandersetzen, denn dein Kind lernt von dir.

Unterstütze deinen kleinen Entdecker


Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie lieben es, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Wie schmeckt eine Paprika, wie fühlt sich eine Litschi an und warum hat eine Kiwi lauter kleine Haare? Obst und Gemüse bieten eine Vielfalt an Formen und Farben und es macht einfach Spaß, zusammen mit deinem Kind die verschiedenen Geschmacksrichtungen auszutesten. Genauso wie du, wird es nicht alles mögen. Aber das ist o. k. Wenn du deinem Kind die Möglichkeit gibst, ganz viele unterschiedliche Nahrungsmittel kennen zu lernen, ist die Chance groß, dass es viele Bestandteile einer gesunden Ernährung schon früh lieb gewinnt.

Werde zum Geschichtenerzähler


Kinder lieben Geschichten. Die frischen Eier, die ihr sonntags zum Frühstück genießt, kommen von den lustig gackernden Hühnern auf Bauer Friedrichs Hof. Und das Glas Milch stammt von Klara und ihren Freundinnen, den schwarz gescheckten Kühen auf der Weide, an der ihr immer vorbei spaziert. Schnapp dir dein Kind und geht raus. Was für ein Getreide wächst da auf dem Feld und was macht man daraus? Zeig ihm unterschiedliche Obstbäume, wenn sie in voller Blüte stehen. Geht in regelmäßigen Abständen hin und seht euch gemeinsam an, wie sich daraus saftige Äpfel und süße Kirschen entwickeln. So machst du deinem Kind Lust auf abwechslungsreiches und gesundes Essen und tust ganz nebenbei etwas für seine Allgemeinbildung. Schon traurig, wenn ein Kind im Schulalter immer noch nicht weiß, woher ein Schnitzel stammt und was eine Gurke ist, oder?

Damit es allen schmeckt


Überlegt gemeinsam, was es zu essen geben soll. Was spricht dagegen, deinem Kind ein Mitspracherecht einzuräumen? Natürlich kann es nicht immer ganz allein bestimmen, aber wie wäre es an einem ganz bestimmten Tag in der Woche? Oder ihr stimmt einfach ab? So lernt dein Kind Kompromisse einzugehen und kann sich ganz nebenbei regelmäßig über sein Leibgericht freuen. Um mehr Abwechslung in den Essensplan zu bringen, könnt ihr euch auch zusammen Kochbücher anschauen. Ob es wohl genauso lecker schmeckt, wie es auf dem Bild ausgesehen hat? Und wenn die kleinen Händchen beim Kochen mithelfen dürfen, schmeckt es sicher noch mal so gut!

Für ein gutes Gefühl


Alleine Essen macht keinen Spaß, auch den Kleinen nicht. Auch wenn es im Alltag manchmal schwer einzurichten ist, achte darauf, dass ihr als Familie regelmäßig zusammen sitzt und gemeinsam esst. Denn gemeinsame Mahlzeiten sind mehr, als bloße Nahrungsaufnahme. Hier ergibt sich oft ein wenig Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen oder einfach schöne Pläne zu schmieden. Und wie wir Erwachsenen, freuen sich auch Kinder über einen schön angerichteten Teller und einen nett gedeckten Tisch. Wusstest du, dass man mit ein bisschen Fantasie ganz einfach lustige Gesichter auf einen Teller zaubern kann? 

Allerlei gesunde Leckerei so nebenbei


Dein Kind hat schon wieder die Gurkenscheiben und die so adrett zurecht geschnippelten Paprikastreifen in seiner Pausenbrotdose nicht angerührt? Mit Schimpfen ist es hier nicht getan. Biete deinem Kind regelmäßig Rohkost und Obst an. Das heißt nicht unbedingt, dass du ihm einen Teller vor die Nase schiebst und ungeduldig darauf wartest, dass es die Apfelspalten darauf endlich verputzt. Du kannst ganz einfach ein Tellerchen parat stellen und selber beherzt zugreifen. Lass es eine Weile stehen und dein Kind wird sich sicher das eine oder andere Mal gerne daran bedienen, besonders, wenn du auf ausreichend Abwechslung achtest.


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Zwang und Essen sind keine gute Kombination


Isst du alles gerne? Wirklich alles? Auch Kinder haben ihre Vorlieben. Ja es gibt sie, die pflegeleichten Leckermäuler, die sogar den Rosenkohl anstandslos mitessen. Aber in der Regel hat jedes Kind ein oder mehrere Bäh-Gerichte. Was bringt es, dein Kind zu zwingen, etwas zu essen, was es partout nicht mag? Glaubst du, dass es dieses Gericht dann irgendwann lieben wird? Wohl kaum. Wenn du dir Sorgen machst, dass es deinem Kind an etwas mangeln könnte, dann überlege dir Alternativen, die ebenso die wichtigen Nährstoffe enthalten, wie die Zutaten, die dein Kind so gar nicht mag. Kinder haben außerdem ein sehr gesundes Gefühl dafür, wann sie satt sind und das sollten sie sich bewahren. Zwing deinen Spross also nicht dazu, seinen Teller leer zu essen.

Verbote beim Essen – Wann schaden sie?


Vielleicht hast du auch so eine kleine Naschkatze, die den ganzen Tag nur Süßes essen könnte? Aber wie geht man am besten damit um? Hier können ein paar klare Regeln helfen. Vereinbare mit deinem Kind, dass es morgens und vor den Hauptmahlzeiten nichts Süßes gibt, aber gönne ihm ab und an seine Leckereien. Danach werden selbstverständlich die Zähen geputzt. Süßigkeiten gänzlich zu verbieten, kann dazu führen, dass dein Kind sich später heimlich von seinem Taschengeld Naschereien kauft und sie unbemerkt verputzt. Kennst du sie auch, die kleinen Räuber, die sich auf dem Kindergeburtstag gar nicht satt essen können an Gummibärchen und Schokolade und dann mit Bauchschmerzen nach Hause gehen? Das sind meist Kinder aus Haushalten, in denen Süßkram absolut tabu ist. Ähnlich sieht es mit Fast Food aus. Ab und an eine Pizza oder ein Burger sollten erlaubt sein. Und wenn du magst, kannst du beides auch zu Hause selber machen. So weißt du genau, was drin ist.

Wenn das Kind nicht alles verträgt


Was aber, wenn dein Kind aufgrund von Unverträglichkeiten, Allergien oder einer Krankheit auf manche Lebensmittel verzichten muss? Hier solltest du viel Zeit investieren und deinem Kind möglichst verständlich erklären, warum das so ist und was mit ihm geschehen könnte, wenn es sich nicht daran hält. Mach ihm nicht unnötig Angst, aber versichere ihm, dass du unbedingt möchtest, dass es ihm gut geht. Hilfreich ist es natürlich, wenn du und auch die anderen Familienangehörigen aus Solidarität ebenso auf diese Lebensmittel verzichten.

Wasser ist der beste Durstlöscher


Säfte sind gesund? Mag sein, wenn sie frisch gepresst sind und ohne Zusätze. Viele industriell hergestellten Säfte enthalten jedoch jede Menge Zucker und oft nur einen ganz geringen Fruchtanteil. Kinder gewöhnen sich schnell an den süßen Geschmack von Säften und Limo und behalten oft ein Leben lang die Angewohnheit, ihren Durst mit aromatisiertem Zuckerwasser zu löschen. Das muss nicht sein. Bring deinem Kind von Anfang an bei, Wasser zu trinken. In Babys Fläschchen gehört alternativ Tee. Und auch der wird meist anstandslos ungesüßt getrunken, wenn die kleine Maus es nicht anders kennt. 

Geschmacksverstärker verderben den Geschmackssinn


In vielen Fertiggerichten und -pülverchen sind Geschmacksverstärker enthalten. Wenn wir diese sehr häufig konsumieren, gewöhnen wir uns daran und haben das Gefühl, dass frisch gekochtes lasch und ungewürzt schmeckt. Verwende beim Kochen lieber frische Zutaten und arbeite mit Gewürzen und Kräutern. Dann schmeckt es auch deinem Kind.

Und zu guter Letzt: Sei ehrlich!


Kindgerecht erklärt, kann auch dein Nachwuchs bereits verstehen, warum Limo und Co. ungesund sind und wieso man von manchen Sachen nicht zu viel essen sollte. Erzähle deinem Kind, was bestimmte Inhaltsstoffe in seinem Körper bewirken können. Es darf ruhig wissen, dass zu viel Zucker seine Zähne schädigt oder es pummelig werden lässt. So lernt es bereits früh, bewusst auf eine gesunde Ernährung zu achten.




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