Soldatin Nariman-Hammouti-Reinke - "Ich diene Deutschland"
Muslimin mit Migrationshintergrund veröffentlicht Buch über ihre Erfahrungen in der Bundeswehr
Nordholz „Für mich ist es die höchste Form der Integration, dass ich in der Bundeswehr diene und bereit bin, für Deutschland zu sterben“. Das ist die Kernaussage von Nariman-Hammouti-Reinke (39), einer Soldatin, deren Eltern aus Marokko stammen.
Gerade ist ihr Buch „Ich diene Deutschland“ erschienen. Ihr Vater war in Marokko Freiheitskämpfer im Untergrund. Später siedelte die Familie nach Deutschland über. Geboren und aufgewachsen in Hannover, dient sie seit 15 Jahren in der Bundeswehr. Das Interesse am Militär wurde bei einem Kinobesuch beim Film „Pearl Harbour“ geweckt. Natürlich erkannte die damals 24-jährige, dass es eine Hollywood-Produktion in kitschigem Stil war. Neben dem flammenden Inferno auf der Leinwand sah sie aber auch Szenen von Kameradschaft und Zusammengehörigkeit. „Nach dem Film fühlte es sich an, als könnte ein System von Hierarchie und Disziplin meinem bisherigen eher unsteten Leben eine neue Richtung geben. So ging ich zur Bundeswehr“, erzählt sie. Ihr kam zugute, dass sie neben Deutsch fließend Arabisch spricht und ganz gut Türkisch, Dari und Farsi. Sie war zwei Mal auf eigenen Wunsch im Afghanistan-Einsatz im Bereich elektronische Kriegsführung. Dort kam die junge Soldatin mit dem eigenen Ende in Berührung. Sie wurde fotografiert für ein Bild, das ihren Sarg schmücken würde im Falle ihres Todes, schrieb Abschiedsbriefe und legte eine Beerdigungszeremonie nach islamischem Ritus fest. „Ich stand 2011 innerhalb von acht Tagen dreimal Spalier für gefallene deutsche Kameraden“. Heute dient sie als Leutnant zur See beim Marinefliegergeschwader als Sicherheitsbeauftragte für den ganze Nordholzer Stützpunkt.
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