Strom "speichern" ohne Akkus

Die erneuerbaren Energien sind witterungsbedingten Schwankungen ausgesetzt, die eine Speicherung der Energie notwendig machen.

Strom "speichern" ohne Akkus


In meinem Energiesparen-Artikel habe ich die Webseite Netzentlaster erwähnt. Dort kann man sehen, wie günstig bzw. ungünstig in den nächsten Stunden der Verbrauch von elektrischer Energie für das Stromnetz ist.
Die Experten sind sich darüber einig, dass es zusätzliche, am besten dezentrale, Speicher braucht, damit die Schwankungen des Verbrauchs und der Erzeugung aus Wind und Sonne ausgeglichen werden können. So entsteht regelmäßig am Beginn eines Tages eine Verbrauchsspitze, weil viele Energieverbraucher eingeschaltet werden. Kaffeemaschinen und Toaster zum Frühstück oder Durchlauferhitzer für warmes Wasser. In den Büros werden dann Computer hochgefahren.
Strom kann zwar "als Strom" nur mit großem Aufwand und Einsatz von seltenen Erden gespeichert werden. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, die Verbrauchsspitzen in Zeiten zu verschieben, in denen das Stromangebot nach den Prognosen höher ist.



Energie als Kälte speichern


Dabei wird nicht wirklich der Strom gespeichert sondern vorhandene Infrastruktur so genutzt, dass ein Stromverbrauch dann anfällt, wenn viel Strom vorhanden ist. So könnten die Tiefkühlgeräte in den Zeiten, in denen ein Überangebot an Strom besteht, oder aber eine Verbrauchsspitze bevorsteht, das Kühlgut weiter herunterkühlen als die normalerweise vorgesehenen -18 Grad Celsius. Dann bleiben danach die Gefrieraggregate eine zeitlang aus, in der der Strom für Bereiche genutzt wird, in denen der Stromverbrauch kaum geregelt werden kann. Im einzelnen Haushalt wäre das mit recht großem Aufwand verbunden, obwohl im Zusammenhang mit der allgemeine Entwicklung zum Smarthome, die Infrastruktur schon langsam entstehen könnte. Die großen Lebensmittelmärkte und Discounter haben aber Tiefkühltheken und eine vermutlich stabile Internetverbindung, die die Regelung übernimmt. Dafür könnten sie dann mit einem niedrigeren Strompreis belohnt werden, weil weniger Regelenergie eingesetzt werden muss. Eigentlich ist das nur das moderne System der alten Nachtspeicherheizung nur mit Kälte ;).

Natürlich ließe sich auf diese Weise nur die Schwankung am Tag abmildern und noch nicht die größeren Schwankungen über das gesamte Jahr hinweg. Der Charme dieser Lösung liegt aber darin, dass die Energiespeicher an sich schon vorhanden sind und "nur" die Regelungselektronik dazu installiert werden müsste.



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