Turteltaube Vogel des Jahres 2020

Die stark gefährdete Turteltaube, auch Symbol der Liebe, wurde zum Vogel des Jahres 2020 gewählt.

Turteltaube Vogel des Jahres 2020

Ein symbolischer Hintergrund bestimmte in diesem Jahr die Wahl zum Vogel des Jahres 2020. In Deutschland ist das Symbol der Liebe stark gefährdet. Daher fiel die Wahl der Umweltschützer auf die Turteltaube, um an die Kraft der Liebe zu appellieren. Die Wahl trafen der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz.

Symbol für die Liebe


Bereits in der Bibel gilt die Turteltaube als Symbol für Verliebtsein und für Fruchtbarkeit, aber auch für Frieden und Glück. Nicht umsonst ist „Turteltäubchen“ auch ein Kosewort für Verliebte. Ihren schönen Namen hat sie von den Gurr-Lauten, die sie im Miteinander von sich gibt und diese mit zärtlichen Bewegungen verbindet. Doch wie das Symbol der Liebe immer schwächer wird, so ist auch dieser Vogel stark gefährdet und verschwindet immer mehr aus der Natur. Die Turteltaube ist global gefährdet und steht auf der internationalen Roten Liste. In den letzten 30 Jahren ging die Zahl der Tiere massiv zurück und heute gibt es nur noch 90 Prozent der Tiere im Vergleich zu 1980. Es gibt Regionen in Deutschland, welche taubenfrei sind. In Deutschland gibt es noch zwischen 12.500 und 22.000 Brutpaare. Insgesamt leben in ganz Europa noch rund 5,9 Millionen Paare, wobei sie ihre Lebensräume hauptsächlich in Frankreich, Italien, Spanien und Rumänien haben.

Die Turteltaube ist mit ihren bis zu 28 cm Körpergröße ungefähr so groß wie eine Amsel, wobei Männchen und Weibchen das gleiche Gefieder tragen. Zwischen 100 und 180 Gramm wiegen diese schönen Vögel, die eine sehr interessante Federzeichnung besitzen. Der Vogel ernährt sich hauptsächlich vegan von Wildkräutern und sucht daher ihre Nahrung am Boden. Sie gehört zu den Zugvögeln und fliegt hauptsächlich in der Nacht. Die Turteltaube ist unter den Tauben die einzige Langstreckenzieherin, welche bis in die Sahelzone ziehen.


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Stark gefährdete Vogel


Ein Grund für ihren starken Rückgang ist die Ausweitung der Landwirtschaft und dadurch der Wegfall von Nistplätzen, aber auch von Nahrungsstellen oder Möglichkeiten zum Trinken. Die Ackerwildkräuter, die hauptsächlich auf dem Speiseplan der Turteltauben stehen, werden durch Herbizide beseitigt. Dadurch kommt es auch zu Vergiftungen dieses Tieres. Und es fallen nicht nur die Brutpaare weg. Auch die Jungtiere erreichen selten noch das Erwachsenenalter.
Neben der Landwirtschaft und dem Wegfall der Lebensräume werden die Bestände weiterhin dezimiert durch die im Mittelmeer noch immer stattfindende Vogeljagd. Ziehen die Tiere in die Sahelzone, werden viele in Frankreich, Malta und Spanien legal erschossen. Pro Jahr fallen alleine in Spanien 800.000 Tiere diesem „Sport“ zum Opfer. Hier kämpft auch der NABU dafür, dass es zu einem Aussetzen der Abschussgenehmigung in der EU kommt.

 



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