Warum "Fridays for Future" keine Streiks sind?
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Seit einiger Zeit demonstrieren Schüler freitags während der Schulzeit gegen den Klimawandel - ein Streik ist das nicht

Warum "Fridays for Future" keine Streiks sind?

Vor Monaten setzte sich Greta Thunberg, angeblich aus eigenem Antrieb  (was bezweifelt werden darf), freitags mit einem Schild vor das schwedische Parlament, statt in die Schule zu gehen. Schon damals wurde der Begriff "Streik" verwendet.
Es soll hier nicht darum gehen, ob das Anliegen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen berechtigt ist oder nicht, sondern ob hier ein falscher positiver Eindruck durch den Begriff des Streiks erzeugt werden soll, so als könnte er aus dem überbezahlten GEZ finanzierten Handbuch für Framing stammen. Der Kampf gegen den Klimawandel ist berechtigt und erwünscht.
Es gibt auch Jugendliche, die aktiv etwas dagegen tun. Das ist meist mit Verzicht und nicht mit einem Gewinn an Freizeit (alles ist besser als Schule) verbunden.



"Streik" ist ein positiv besetzter Begriff


Für die meisten Menschen ist, zumindest so lange sie nicht selbst davon betroffen sind, Streik ein positiv besetzter Begriff. Es entsteht der Eindruck, der "Kleinen", die gegen die "Großen" für ihre Rechte kämpfen. Das Streikrecht ist sogar im Grundgesetz geschützt.

Was ist ein Streik?


Mit einem Streik wird Druck auf die Gegenseite ausgeübt, bessere Arbeitsbedingungen im Wege eines Tarifvertrags anzubieten. Politische Streiks sind in Deutschland (zu Recht) verboten. Wir leben in einer Demokratie und die Willensbildung soll nicht von dem ausgehen, der die meisten Menschen zum Streiken animieren kann. Wilde Streiks, also Streiks, die nicht von einer Gewerkschaft organisiert sind, sind unzulässig. Das ergibt sich schon aus der praktischen Notwendigkeit, dass die andere Seite jemanden haben muss, mit dem sie über Streikforderungen verhandeln kann. Wer sollte das bei den Streiks "Fridays for Future" sein? Greta Thunberg? Wenn Einzelne im TV interviewed werden - woher nehmen die die Legitimation für die streikenden Schüler zu sprechen.

Der "Gegner" beim Streik


Bei einem Arbeitskampf gibt es einen Gegner - den einzelnen Arbeitgeber oder Arbeitgeberverband. Der soll und kann (!) auf die Forderungen eingehen. Wer ist der Gegner, der auf die Forderungen der streikenden Schüler eingeht? Der Streik trifft sie selbst und andere Mitschüler, die an den Freitagen weniger lernen, denn aufgrund der politischen Stimmung "pro Greta", werden sich Lehrer hüten, Montags-Stoff abzufragen, der Freitags denen beigebracht wurde, die nicht gestreikt haben. Getroffen werden von den Streiks auch die Schulverwaltungen der Länder. Die Länder haben ziemlich wenig Einfluss auf die Klimapolitik. Um das zu verstehen, müsste man in der Schule aufgepasst haben.

Was ist es denn nun, wenn es kein Streik ist?


Es ist ein Akt des zivilen Ungehorsams, ein Brechen von Regeln, ein Nicht- Einhalten von Pflichten aus politischen Gründen. Letztlich also ein Mittel der PR. Wenn man das zulässt und sogar beklatscht, wie der Bundespräsident Steinmeier, der mit dem Regierungsjet nach Neumünster klimafreundlich geflogen ist, um die Schüler zu loben, dann darf man keinen Unterschied machen, welche politischen Forderungen durch den Regelbruch verfolgt werden sollen. Oder doch? Wie wäre es, wenn in einer Aktion "Wednesdays for Life" sich Schüler, mittwochs vormittags, vor Abtreibungen setzen und für den Lebensschutz streiken. Wird dann auch das politische Engagement gelobt? 
In den Ländern, die unter dem Klimawandel mehr zu leiden haben und haben werden, nehmen die Kinder viel auf sich um in die Schule zu gehen. Fridays for Future "Streikende" machen deutlich, dass sie für ihre Ziele, Regeln brechen, andere (Mitschüler, Lehrer) beeinträchtigen, die auf die Erreichung dieser Ziele keinen Einfluss haben.

Für den weiteren Lebensweg bleibt zu hoffen, dass es jugendlicher Leichtsinn war und vom Internet und potentiellen zukünftigen Arbeitgeber vergessen werden wird. 



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