Was geht...

Corona hat die Welt im Griff. Ein paar Gedanken dazu, ohne Anspruch auf "Richtigkeit" und einfach mal so...



Corona- Quarantäne-Kontaktverbot, wir sind eingeschränkt!  Was hilft uns in dieser verrückten Zeit? Natürlich Freunde und Familie, mit gebührendem Abstand, versteht sich. Das ist unbestritten und vielleicht wird es wirklich so sein, dass wir alle nach der Krise weiter zusammengerückt sind.
Soziale Medien? Nun ja, die finde ich ja nur teilweise hilfreich. Neben vielen witzigen und kreativen Beiträgen und Initiativen, die mich informieren und unterhalten, verunsichern mich aber auch nicht wenige Posts und Fotos. Wie aktuell sind die geteilten und veröffentlichten Inhalte? Wie gut recherchiert? Sind die Quellen glaubhaft? In Zeiten großer Unsicherheit und auch durchaus verständlicher Ängste, ist es schwierig, richtige von falschen Informationen zu unterscheiden, finde ich.
Verschwörungstheorien, Abschottung und Rückkehr zur Kleinstaaterei verunsichern mich. Dass das Elend der Welt, die Kriege der Welt nun weitestgehend ausgeblendet werden, verstehe ich nicht.  Anscheinend vergessen wir das alles beim Kauf von Nudeln und Toilettenpapier ein bisschen. (Ja, Klischee muss sein!)
Dass wir nicht auf einem separaten Planeten leben und dass das , was irgendwo auf der Welt passiert, irgendwann auch uns etwas angeht, lernen wir doch gerade auf dramatische Art. Corona , Coronaexperten, Corona - Ticker, masken, Desinfektionsmittel....
Was geht? Was hilft?
Mir hilft die Natur. Im Garten wuseln, den Balkon "fit machen" für den kommenden Frühling – das geht. Spazieren gehen und die Natur genießen, das geht.  Das Meer ansehen und am Strand entlanglaufen – das geht in meinem Fall auch. Fotografieren- das geht. Selber Texte schreiben und Musik hören, Bücher lesen – das geht. Und auch einfach mal faul rumhängen, nichts tun, dösen und von zukünftigen Reisen träumen – das geht.
Außerdem habe ich entdeckt, dass es in meiner fliegenden Rezeptsammlung Unmengen von irgendwann einmal ausgeschnittenen und doch beiseitegelegten Rezepten gibt. Ich koche und backe mich hindurch und löse damit bei meiner Familie Ängste aus. Übergewicht droht! Mir ist das egal. Da müssen sie durch. Weglaufen geht ja nicht.
Ich möchte, dass dieser Zustand nicht allzu lange anhält. Ich wünsche mir, so wie alle anderen Menschen weltweit, dass die Normalität wieder einkehrt.  Ich wünsche mir wieder geöffnete Schulen und Kindergärten, Kinos, Theater und Museen. Ich will im Freien einen Kaffee trinken dürfen, Freunde besuchen. Ich hoffe, dass keine Existenzen zerstört werden, dass gewachsenes Gemeinschaftsgefühl und Solidarität uns erhalten bleiben, dass Optimismus und Freude zurückkehren. Dann haben wir sicher auch wieder ein größeres Bewusstsein für das,  was außerhalb unseres Mikrokosmos passiert.   
Bis dahin passe ich auf mich und meine Lieben auf. Die Situation ist nicht einfach. Menschen verlieren vielleicht Angehörige, können ihre Eltern, Großeltern, Enkel und andere liebe Angehörige nicht sehen. Das finde ich schrecklich. Der Gedanke, jemanden zu verlieren, ohne sich verabschieden zu können, ist furchtbar. Ich möchte mir das nicht vorstellen.
Und nicht zuletzt: Unsere Grundrechte sind eingeschränkt. Ich hoffe, dass sie uns bald wieder eingeräumt werden und die Demokratie keinen Schaden nimmt.  Wir wissen nicht, wie lange derzeitige Zustand anhalten wird und das ist beängstigend. Aber ich glaube, wir müssen noch eine Weile mit der Angst leben, so gut es eben geht.
Vielleicht hilft dabei auch eine Initiative, auf die ich im Netz gestoßen bin. Sie heißt "Stift und Papier" und bringt Menschen zusammen, die sich Briefe schreiben möchten. Briefe auf echtem Papier  und  von "echten" Menschen geschrieben. (http://www.stiftundpapier.org/ bzw. @einstiftundpapier bei Instagramm )
Während dieser Zeit gehen aber manche Dinge auch nicht. Ich sah heute eine Sendung , in der von Beschimpfungen gegen Bewohner des Kreises Heinsberg, von Beschädigungen an Autos mit dem entsprechenden Kennzeichen,  die Rede gewesen ist. Das geht gar nicht. Bespucken von Menschen, sie mutwillig der Gefahr der Infektion auszusetzen, ist erstens ziemlich ekelhaft, zweitens zeugt es von bedenklichen kognitiven Fähigkeiten und mangelnder sozialer Kompetenz und geht gar nicht. Hamsterkäufe und Panikmache- das geht übrigens ebenfalls gar nicht. 



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