Wasserkrise Kapstadt

Was ist aus der Wasserkrise von letztem Jahr in Kapstadt geworden?

Wasserkrise Kapstadt


Was ist aus der Wasserkrise in Kapstadt geworden?

Wasser,  und wann es regnen wird oder nicht,  ist in Afrika immer ein Thema. Menschen schauen zum Himmel hinauf und fragen sich wann der Herr denn wohl den Regen schickt. Endlose Weisheiten und Glaubenssätze aller Kulturen haben etwas mit dem Regen zu tun.  In Deutschland ja auch: ich erinnere mich als Kind sehr oft gehört zu haben „ wenn du deinen Teller nicht auf isst wird es morgen Regen geben"

Eine Weile sah es so aus, als wenn Kapstadt als Millionenmetropole austrocknen würde.

Vor einem Jahr wurden in den Unterkünften/Gästehäusern in Kapstadt Eimer in die Duschen gestellt, um mit dem aufgefangenen Wasser die Toilette zu spülen. Unmöglich, dachte ich mir bei meiner Ankunft in Kapstadt, aber siehe da, es ging. Ich konnte mich arrangieren,  und nach ein paar Tagen war es Gewohnheit geworden mit dem wenigen Wasser auszukommen. Bettwäsche wurde nur 1x pro Woche gewechselt, Handtücher so alle 3 Tage. Jedes Haus bekam eine Wasserration zugeteilt, wurde diese überschritten, drohten Geldstrafen. Restaurants boten Mahlzeiten an von deren Zubereitung man fast ohne Wasser auskam. Wer es sich leisten konnte, der ließ einen Brunnen in den Garten bohren. Regenwassertanks wurden aufgestellt.  Wassersparen wurde chic. Die Menschen in den Townships traf es härter als die, die einen leeren Swimming-Pool hatten.

Mit dem „Day Zero“ hatte die Stadt Kapstadt den Notstand ausgerufen und verkündete, dass es im Sommer keine Wasserreserven mehr geben würde und somit der Stadt das Wasser ausgeht. Wie viel diese Berechnung auf tatsächlicher Mathematik beruhte und wie viel mit einer pädagogischen Maßnahme zu tun hatte, ist bis heute Gegenstand der Debatten. Letztlich wirkte das Drohszenario. Die Bürger sparten, die Politik baute Entsalzungsanlagen und bohrte neue Quellen an. Die Folgen allerdings, glaube ich, sind noch nicht vorbei.
Das Szenario und die Bekanntmachung eines "Day Zero" hat viele Touristen abgeschreckt, die Buchungen aus Europa gingen um etwa zehn Prozent zurück, wobei Touristen nur für einen ganz kleinen prozentualen Anteil des Wasserverbrauchs verantwortlich sind. Die ausbleibenden Einnahmen und die damit verbundenen Arbeitsplatzverluste durch Touristen, die nicht kamen, sind weit dramatischer. 

Südafrika ist durch die Dürre und die damit verbundene Krise in Tourismus und Landwirtschaft in einer Rezession. Eine Rezession, aus der man sich schnellstmöglich befreien will. Für Urlauber ist das Land durch den Verfall der Währung günstig wie nie.

Ab 1. Oktober 2018 durften wieder 80 Liter Wasser pro Person und Tag verbraucht werden, was auch fast wieder für ein Bad reicht.
Da fällt mir das Lied von Toto ein: „Afrika" - God Bless the rains down in Africa. 




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