Weg mit unbegrenzten Geschwindigkeiten! - Wie sinnvoll ist ein allgemeines Tempolimit?
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Tempolimits - geliebt und gehasst! Deutschland ist ein Autofahrer Land. Das zeigt sich nicht nur an unserer gewaltigen Automobil-Industrie. Es zeigt sich tagtäglich auf unseren Autobahnen. Ungefähr die Hälfte der Autobahnen ist ohne striktes Tempolimit.



Hier gilt die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h noch nicht. Jeder kann sein Tempo darüber festlegen, solange er sich an die restlichen Verkehrsregeln hält.

Besitzer besonders PS-starker Autos freut das natürlich, da die Leistung des Fahrzeugs voll nutzbar ist.

Andere Autos hingegen, die mit diesem Tempo nicht mithalten können, werden mitunter von stärker motorisierten Fahrern als Hindernis wahrgenommen.

Das sorgt Spannung bei allen Beteiligten.

Schnellfahrer müssen bei hohen Geschwindigkeiten besonders aufmerksam und vorausschauend fahren.

Während Langsamere bei jedem Überholmanöver den Rückspiegel im Blick behalten müssen. Sonst droht der Auffahrunfall.

Viele Stimmen werden laut und machen sich aufgrund dieser Gefahren für ein Tempolimit stark.

1. Steigt die Sicherheit mit begrenzter Geschwindigkeit?

Deutschland weist eine hohe Verkehrssicherheit auf den Autobahnen auf. Jahr für Jahr sinkt die Zahl der Toten auf deutschen Straßen.

Die Autobahnen sind bei der Sicherheit führend. Lediglich sechs Prozent aller Unfälle und nur ein Zehntel aller Verkehrstoten entfallen auf die Autobahnen.

Stadt- und Landstraßen haben deutlich höhere Risikos. Und durchgängig Tempolimits.

Die Sicherheit steigt nicht unbedingt an. Jedoch gibt es noch einige Faktoren, die für ein Tempolimit sprechen könnten.

2. Vorteile eines Tempolimits

Der offensichtliche Vorteil ist der geringere Schadstoff-Ausstoß aller Fahrzeuge. Der Schadstoffausstoß steigt nämlich nicht gleichmäßig über den Verlauf der Geschwindigkeit an.

Drückt jemand stark auf das Gaspedal und lässt zwecks Beschleunigung die Drehzahl hochschnellen, so steigen der Kraftstoffverbrauch und damit verbundene Abgase exponentiell an.

Nach Angabe des Umweltbundesamts wäre bei einem Tempolimit von 120 km/h es möglich, über 3,2 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.

Außerdem könnte der Verkehr wesentlich flüssiger ablaufen - so zumindest die Theorie. Das Argument der Wissenschaftler lautet: Das Tempolimit reduziere Verhalten, dass oft zu Verkehrsstau oder Unfällen führe.

Auffahren, abruptes Abbremsen während hohen Geschwindigkeiten oder Überholmanöver bei hohem Tempo. Dies alles wäre bei einem Tempolimit nicht mehr in demselben Umfang möglich, weil der gesamte Verkehr sich angleicht.

Insbesondere im Hinblick auf den Verkehr zwischen PKWs und LKWs hätte dies positive Einflüsse. Spurwechsel würden beiden Parteien einfacher fallen, da niemand die Intention hätte den Anderen mit noch mehr Geschwindigkeit zu überholen.

3. Fazit

Ein Tempolimit würde die Autobahnen nicht sicherer machen. Auch ob der Verkehr im Allgemeinen flüssiger liefe, ist reine Spekulation.

Aber in Bezug auf die Umwelt bietet das generelle Tempolimit handfeste Vorteile.

Dabei helfen nicht nur die eingesparten CO2-Mengen. Das Tempolimit könnte einen Anreiz für alternative Antriebe wie bei den E-Autos bieten.



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