Datensicherheit bei smarten Geräten. Ein verhängnisvoller Komfort?
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Bis es noch strengere Auflagen und solide Prüfverfahren gibt, bleibt uns nur ein potentielles Sicherheitsleck, dass wir kontrollieren können: Wir selbst als Nutzer.

Datensicherheit bei smarten Geräten. Ein verhängnisvoller Komfort?

1. Wo überall Big Data ist

Die neuen Technologien bieten uns einen in der Geschichte bisher unübertroffenen Komfort im Alltag. Über kaum etwas müssen wir uns selbst noch den Kopf zerbrechen.

Ein Trip in die nächste Stadt? Navi oder Smartphone einschalten, Route tippen und sofort ist die optimale Strecke auf dem Bildschirm.

Langeweile in der Unterhaltung? Ein Klick auf die "Empfohlen"-Rubrik reicht und schon haben wir passende Vorschläge für Filme, Serien, Bücher oder Musik.

Harter Arbeitstag und zu faul, um auch nur einen Finger zu rühren? Einfach per Sprache ein Befehl ans Gerät und das Licht dimmt sich automatisch, während entspannende Klassik-Musik aus den Boxen kommt.

Die "Smart Devices" (schlaue Geräte) sind in jedem Lebensbereich vertreten. Alles, was einen Stecker hat, kann heute schlau werden.

Aber wie werden die Geräte überhaupt smart?

2. Das Lernen der Maschinen

Geräte und Maschinen können zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt selber lernen. Das heißt, sie brauchen eine riesige Datenbank an Wissen, um für jede Situation eine passende Reaktion parat zu haben.

Die Datenbank kommt dabei durch die Benutzung des Geräts zustande.

Abspielen von Videos auf YouTube, Auffüllen des Kühlschranks, Fahren im Auto oder das Suchen im Smartphone. Jede Eingabe registrieren die Geräte. Und bauen sich Stück für Stück eine Datenbank auf.

Kommt eine Anfrage vom Nutzer - egal welcher Art - gleicht das Gerät die Nutzereingabe mit dem Wissensvorrat im Speicher ab. Dabei kann das Gerät eigentlich nur selten richtig liegen.

Aber simple Statistik besagt: Je größer die Datenmenge, desto besser die Vorhersage. Und heutzutage sind elektronische Geräte nahezu dauerhaft im Einsatz, was Ihnen die notwendige Datenmenge liefert.

Und je besser etwas funktioniert, zum Beispiel die Suche über Google, desto öfter nutzen wir es. Auf diese Weise bekommt die Software der Geräte noch mehr Daten und kann besser reagieren.

Ein Kreislauf, der sich von alleine speist.

3. Das große Fragezeichen der smarten Geräte

Unternehmen haben ein Interesse daran, die Wünsche des Kunden möglichst gut zu kennen. Schließlich ist Wissen Macht. In diesem Fall eher Geld.

Die Datenmengen der Geräte erlauben noch gezieltere Werbekampagnen oder Produktplatzierungen.

Bereits jetzt gibt unser Nutzungsverhalten auf den Geräten ein erschreckend genaues Bild unserer Persönlichkeit ab.

Auch in Lebensbereich, die nicht jeder kennen muss - insbesondere in Bezug auf Beziehungen freundschaftlicher oder intimer Art.

Aber als Nutzer haben wir ein Anrecht auf die Daten, die wir dem Unternehmen geben. Wir vertrauen auf die Verschwiegenheit der Anbieter sowie den Schutz vor Dritten.

Gelangen Daten in skrupellose Hände, kann die gesamte Existenz auf der Kippe stehen.

Obwohl Deutschland ein im Vergleich sehr strenges Datenschutz-Recht besitzt, können wir uns derzeit nicht darauf verlassen, dass alle Daten sicher sind bzw. komplett vernichtet werden.



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