260 Jahre Friedrich von Schiller

Zum Geburtstag des Dichters

260 Jahre Friedrich von Schiller


Zum 260. Geburtstag ehrt Google Friedrich von Schiller mit einem Google-Doodle. Bezeichnend dabei ist, das nicht Schiller dabei zu sehen ist, sondern Goethe wie er nachdenklich den Schädel des toten Schiller betrachtet, um daraufhin das bekannte Gedichte 'Bei Betrachtung von Schillers Schädel' zu schreiben.

Auch 215 Jahre nach Schillers Tod scheint man den einen nicht ohne den anderen denken zu können. Schiller und Goethe, Dichtertitanen der Weimarer Klassik, verewigt im Denkmal vor dem Weimarer Theater.

Ein Theater, das für viele steht, für die Schiller seine berühmten Stücke schrieb. Die Entstehung und Aufführung der 'Räuber' war mit großen Herausforderungen für Friedrich Schiller verbunden. Dieses Stück wurde ein großer Erfolg, weil es genau die Herzen und Themen der Zeit ansprach. Für Schiller bedeutete es Gefahr, Flucht und Angst vor dem Gefängnis.

Er überstand all diese Entbehrungen. Er wurde Auftragsdichter am Hof für ein Theater im benachbarten Ausland, konnte dort aber nicht an seinen ersten Erfolg anschließen. Fühlte sich am Hof sehr unwohl. Er schrieb weiter. Unaufhaltbar. Genau das beeindruckt heute wie früher neben seiner Sprachgewalt Schillerfans in der ganzen Welt.

Seine Dramen wurden berühmt: Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, Don Carlos, die Wallenstein-Trilogie, Wilhelm Tell. So manche seiner Sentenzen gingen in den allgemeinen Sprachgebrauch über. „Durch diese hohle Gasse muss er kommen.“ „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.“

Sein Leben dagegen war von einer schwachen Gesundheit und der ständigen Sorge geprägt, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Letzteres wurde erst besser, als er nach Jena als Professor an die Universität kam und schließlich nach Weimar.

Seine Antrittsrede an der Universität wurde mit Begeisterung aufgenommen. Doch das Unterrichten im Hörsaal lag ihm nicht wirklich. Die theoretische Auseinandersetzung mit der Geschichte allerdings sehr wohl, wie seine Werke über den Dreißigjährigen Krieg und 'Den Abfall der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung' zeigen.

Seine Gedichte sah Schiller nie als sein Hauptwerk an. Und doch sind so manche wundervolle Perlen darunter. Unvergänglich ist die Vertonung einer Strophe aus dem Lied 'An die Freude' in einem Teil einer Symphonie von Beethoven. „Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium. ...“

Trotzdem luden manche Gedichte auch zum Spotten und Umdichten ein. Die Gedichte blieben, der Spott ging. Aber verständlich ist es schon, denn zum Beispiel 'Das Lied von der Glocke' beschreibt allzu naiv die damalige perfekte Vorstellung eines 'biedermeierlichen' Lebens.

Als Schiller vor 260 Jahren geboren wurde, war es nicht so einfach, selbst über seinen Beruf zu entscheiden. Die Staatsmänner, vornehmlich Herzöge, mischten sich gehörig ein. So beschloss der Landesherr leider genau in der Zeit eine Militärakademie für junge Knaben einzurichten, als Schiller im passenden Alter war. Zwar ausgebildet aber geformt und gedrechselt und unfreiwillig zum Arzt bestimmt überstand Schiller die Akademie und wurde trotzdem Dichter.

Heute wird bei Wikipedia als Schillers Beruf an erster Stelle Arzt angegeben. Es gibt Dinge, die ändern sich auch nach über zweihundert Jahren nicht. Happy Birthday Johann Christoph Friedrich von Schiller!



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