Hemerocallis - mehr als eine Blume

Die Pflanze in einem ersten Porträt

Hemerocallis - mehr als eine Blume


Sie fristet in deutschen Gärten meist ein Schattendasein. Völlig zu Unrecht, denn es gibt sie in vielen Sorten, und sie eignet sich für viele Beetgestaltungen. Über das Wesen der Hemerocallis ist einfach noch zu wenig bekannt.

Einen ersten einfachen Überblick bietet die Einordnung in das botanische System. Das sieht folgendermaßen aus:

Die Hemerocallis gehört in die Abteilung der Bedecktsamer, zur Klasse der Einkeimblättrigen. Sie gehört in die Überordnung der Lilienblütigen und dabei in die Ordnung der Spargelgewächse. Sie gehört zur Familie der Tagliliengewächse und bildet dabei die Gattung Taglilien.

Der Name 'Hemerocallis' ist aus den griechischen Wörtern 'hemera' =Tag und 'kalos'=schön zusammengesetzt und bezeichnet damit ihre herausragende Eigenschaft. Ihre Blüten öffnen sich nur für einen Tag. Darum auch der deutsche Name 'Taglilie'.

Wobei dieser Name eigentlich schon wieder ungenau ist, denn die Hemerocallis ist keine Lilie. Eine Lilie entsprießt einer Zwiebel, eine Hemerocallis bildet einen Wurzelstock aus.

Außerdem besitzt eine Lilie nur einen Blütenblattkreis. Die Blüte der Hemerocallis besteht aber aus sechs Blütenblättern, wobei drei innere versetzt über drei äußere je einen Blütenblattkreis bilden. Man spricht auch von Sepalen und Petalen. Das schöne daran ist, dass jeder Blütenblattkreis für sich je nach Züchtung anders gefärbt sein kann aber nicht muss.

Hinzu kommt, dass es Hemerocallis-Züchtungen in sechzehn verschiedenen Farbtönen gibt. Die Farbpalette reicht von weiß über hellgelb, orange bis zu pfirsich, tiefrot und lavendel, um nur einige zu nennen. Im Prinzip gibt es also für jedes Beet die passende Hemerocallis.

Praktisch ist es bei der Beetanlage dann auch, dass die Hemerocallis an viele verschiedene Böden anpassungsfähig ist und nur wenige Standorte gar nicht mag. Natürlich gibt es Vorlieben, und das bemerkt man am Gedeihen und der Blütenpracht. Informiert man sich aber vorher, findet man leicht die richtige Sorte für seinen Standort.

Ähnliches gilt auch für die Höhe der Pflanzen. Gilt es bei der Beetgestaltung die Wuchshöhe der Hemerocallis zu beachten, ist es ebenfalls sinnvoll, sich vorher die geeignete Art auszuwählen. Hemerocallis-Arten variieren in der Höhe zwischen 1,40 cm und 0,60 cm.

Steht bei der Pflanzung der Hemerocallis nicht der optische Faktor im Vordergrund? Das ist durchaus eine berechtigte Frage, denn in ihrem Ursprungsland gilt die Hemerocallis auch als Speisepflanze. Essbar sind alle Teile der Pflanze. Ältere chinesische Werke beschreiben auch Rezepte mit Hemerocallis als Heilpflanze. Schmackhaft und nahrhaft sind die Blüten und Knospen auf jeden Fall. Sie enthalten viel Vitamin C und A und pflanzliches Protein. Sie eignen sich gut zum Schmoren, Ausbacken und leichtem Garen.

Die Gattung Taglilien ist also äußerst vielseitig. Und hierbei handelt es sich nur um erste Eindrücke der Staudenpflanze. Ein tiefer gehender Blick lohnt sich also.



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